Donnerstag, 7. Februar 2013

El Hierro Vulkan - weitere Details

NEWS:
21.02 Uhr - mehrere Beben gegen 18.30 Uhr bis ML1,9 in 11 bzw. 12 km Tiefe im Golfo.

Auch gestern wieder zwei Beben. Ein ML0,8 in der Golfowanne (roter Punkt) ca. 4 km vor der Küste im Meer und ein ML1,7 um 20.43 Uhr im näheren Küstenbereich (rosa) in nur 6 km Tiefe. Dies ist schon ein Beben im flacheren Bereich. Normal liegen hier die Erdstöße im 10 km Tiefenbereich. Vielleicht handelte es sich auch nur um ein Entspannungsbeben. Diese Ecke bleibt zu beobachten.
Auf der IGN Grafik habe ich die bis jetzt bekannten Eruptionspunkte mit Pfeilen gekennzeichnet. Der Eldiscreto im Süden und die "neu" entdeckten Eruptionsstellen an der äußersten Westspitze. Es würde mich nicht wundern, wenn noch weiter Austrittsstellen wie z.B. im nördlichen Golfo um die Salmor Felsen gefunden werden. Auch hier wurden im November/Dezember 2011 Meeresverfärbungen und Schwefelgeruch festgestellt.

Das Ganze sieht so aus als würde sich in einem Kreis um die vermutete Magmahauptkammer mit Zentrum unter dem Tanganasoga Spalten geöffnet haben. Wahrscheinlich sind die Gesteinschichten im Randbereich leichter zu durchdringen aus denen Magma und Gase entweichen können.

Es wäre jetzt auch einmal an der Zeit, mit einem bemannten Unterseeboot die Küstenlinie abzufahren und nach weiteren Austrittstellen Ausschau zu halten. Die Sichtverhältnisse dürften jetzt besser sein und ein Mensch (Wissenschaftler) kann doch mehr erkennen als ein Unterwasser Roboter. Daraus wären sicher weitere Rückschlüsse und eine bessere Einschätzung auf die zukünftige vulkanische Entwicklung möglich.

Hier die etwas unscharf vergrößerte Involcan Position der 5 Austrittsstellen. Sie liegen in einem sehr flachen Bereich an der Küstenlinie in 64 bis 88 Meter Tiefe. Ein Vulkankegel hat bereits eine Höhe von ca. 48 Meter erreicht. Zum Glück sind keine großen Mengen magmatischen Materials ausgetreten. In diesen geringen Tiefen besteht immer die Gefahr einer "Wasserdampfexplosion". Das hätte man dann aber sicher bemerkt.
Wie die Involcan noch mitteilte, wurden die Daten und Unterlagen zu den jetzt aufgefundenen Ausbruchstellen  nicht von der IGN geliefert. Die Involcan musste sich erst mühsam von den einzelnen Instituten das Material zusammen suchen.
Ich gehe eigentlich davon aus, daß es der staatlichen IGN bisher schlicht unbekannt war, was sich überhaupt an der Westspitze ereignet hat. Das Interesse der IGN an El Hierro scheint heute nicht mehr allzu groß zu sein. Es gibt keine laufenden Gasmessungen. Zumindest werden keine Messergebnisse mehr veröffentlicht. Auch der Außenposten - das IGN Büro in La Restinga - soll wie zu hören, nur noch sporadisch besetzt sein. Ideale Voraussetzungen für eine umfassende Vulkanbeobachtung.

Von der Eruptionstelle des Eldiscreto im Süden haben wir nun besseres Kartenmaterial. So wie hier aus dem Forschungsbericht der Universität Las Palmas de Gran Canaria. Die Austrittstelle liegt genau in einer Tiefe von 225 Meter. Damit hat der Kegel eine Höhe von 137 Meter (noch 88 m bis zur Meeresoberfläche) erreicht. Schön ist auch das steile Gefälle, ein Barranco, zu erkennen. Es fällt von 225 m auf 1000 m Tiefe bei einer Strecke von rund 4 Kilometer ab. Durch diese Schlucht ist größtenteils die ausgeworfene Lava abgeflossen.

2 Kommentare:

  1. Lieber Manfred
    Die Idee finde ich gut, dass man ein richtiges U-Boot einsetzen sollte. Nur wer soll das bezahlen? Wie Du schreibst, hat IGN kein Interesse. Aus den Augen aus dem Sinn. Aber vielleicht kann ein Privater dies Versuch unternehmen und dabei Filmrechte sichern. Vielleicht könnte die BBC einspringen. Herzlicher Gruss aus der winterlichen Ostschweiz, Carlos

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  2. Moin Manfred

    "Es wäre jetzt auch einmal an der Zeit, mit einem bemannten Unterseeboot die Küstenlinie abzufahren und nach weiteren Austrittstellen Ausschau zu halten. Die Sichtverhältnisse dürften jetzt besser sein und ein Mensch (Wissenschaftler) kann doch mehr erkennen als ein Unterwasser Roboter."

    Das mag zwar sein, aber ein Vulksn ist kein Spielzeug. Bei der unklaren Lage würde ich dort keinen Menschen hinschicken.

    Wie schon oft geschrieben ich halte die Insel für nicht gefährlich, aber solch eine Aktion halte ich für töricht.

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