Mittwoch, 27. Februar 2013

El Hierro Vulkan - viele Unterwasser Vulkankegel

NEWS: Gestern und in der Nacht keine weiteren Beben.

Inzwischen liegt auch eine Grafik der bathymetrischen Vermessungen des Instituto Espanol de Oceanografia (IEO) aus Barcelona vor. Die Karte hat leider keine große Auflösung, aber es ist doch die reiche Inselwelt um El Hierro zu erkennen.
Eine Vielzahl von Unterwasser Vulkankegel säumen den Randbereich um die Küste. Die meisten dieser Eruptionen dürften bereits vor langer Zeit erfolgt sein. Dies zeigt der Abrutsch im nordwestlichen Golfo (blauer Halbkreis) vor ca.120.000 Jahren. Auf der Abrutschhalde ist überhaupt kein Vulkankegel mehr vorhanden. Diese wurden wahrscheinlich damals beim Exodus mit ins Meer gerissen.

Interessant ist der Bereich im Süden bei El Julan im Mar de Las Calmas (auch blauer Bogen). Diesen Abbruch, der noch wesentlich umfangreicher als im Golfo gewesen sein soll, beziffert die Wissenschaft auf ein Alter von ca. 160.000 Jahren. Hier haben sich in der jüngeren Zeit neue Vulkankegel gebildet.
Es passt insgesamt in das vulkanische Gesamtbild, daß der Süden wesentlich häufiger von Eruptionen heimgesucht wird. Der jüngste Eldiscreto-Ausbruch reiht sich hier nur ein.

Diese bathymetrischen Untersuchungen wurden durch verschiedene Forschungsschiffe (Roman Margalef, Ángeles Alvariño u.a.) der IEO im vergangenen Jahr durchgeführt. Auch in diesem Jahr erfolgen wieder mehrere Kampagnen. Die nächste Tour soll Anfang März 2013 starten.

Es werden bei diesen Meeresgrund-Vermessungen nicht nur alte Fragmente und Kegel kartografiert, sondern wie im Juni/Juli 2012 auch gerade aktive Eruptionen, wie an der Westspitze, neu entdeckt.

Es bleibt nur zu wünschen, daß sich auch die Informationspolitik ändert und wesentliche Ereignisse nicht erst 6 Monate später an die Öffentlichkeit gelangen. Das ist aber Politikum und hat mit Wissenschaft nicht viel zu tun. Damit müssen wir wohl leben. Es fördert nicht gerade das Vertrauen in die Obrigkeit.
Als erste "kostenlose Wifi-Insel der Welt" wünscht man sich auch einen etwas schnelleren Umgang mit Vulkan Informationen.
Auf lange Sicht rächt sich diese Zurückhaltung. Es gibt nichts zu verstecken. Es sind seltene Naturphänomene die einen großen Kreis interessieren und mitbeobachtet werden wollen.

Das Wetter können wir alle Live mitbeobachten. Hier gibt es nichts zu verschweigen oder "schön" zu reden. Es hat geregnet oder besser "etwas geplätschert". Auf La Palma (Ostseite) in den letzten Stunden 11,7 L/m².
Nach der AEMet Vorhersage kann es aber bis zum Wochenende noch einiges mehr an Regen geben. Wasser das dringend gebraucht wird.
Für El Hierro wird Anfang nächster Woche eine Regenwahrscheinlichkeit von 85% vorher gesagt. In diesem Winter haben die Westinseln erst 50% des durchschnittlichen Jahresniederschlag empfangen. Die Hauptmenge fiel im November 2012.
Es besteht also Hoffnung, daß bis Mitte März (= Ende der Hauptregenzeit) die Niederschlagsbilanz noch etwas verbessert wird.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bitte Kommentare immer mit Ihrem Namen versehen. Danke!