Mittwoch, 9. Januar 2013

El Hierro Vulkan - wie war das nun in der Vorzeit?

NEWS:
Die Ruhe hält an. Gestern nur zwei unbedeutende Erdstöße um den Tanganasoga.

Zeit sich über die geologische Vergangenheit der Kanaren Gedanken zu machen. Heute zunächst die geografische Einordung - in den nächsten Tagen die Entstehung und in Folge auch die These von Dr.Simon Day vom "La Palma-Tsunami" - dem Abrutschen der Insel.

1. Die geografische Lage und das Alter der Kanarischen Inseln

Die Kanarischen Inseln sind Teil des afrikanischen Kontinent. Gerade knapp 100 Kilometer trennen die östliche Insel Fuerteventura von Süd- Marokko. Von La Palma im Westen aus sind es rund 480 km (Google/NASA Karte).
Die Kanaren liegen also auf keiner eigenen Platte, wie früher vermutet wurde. Es ist eine Absenkung der afrikanischen Platte die bis 3500 Meter unter dem Meeresspiegel liegt und sich weit über die Kanaren hinaus in den Atlantik erstreckt. Hier spricht man auch von dem "Kanaren Becken".

Die Inseln selbst entstanden erst in jüngerer geologischer Vergangenheit. Die älteste Insel ist Fuerteventura ganz im Osten. Ihr Alter wird auf 22 Millionen Jahre datiert. Einige Wissenschaftler sprechen gar von 28 Millionen Jahren. Gefolgt von Lanzarote mit 15,5 Millionen Jahren. Beide Inseln waren früher verbunden und haben auch heute nur einen 10 km breiten und 40 Meter tiefen Meeresstreifen zwischen sich ( Karte unten rote Pfeile).
Es folgten Gran Canaria (14,5 Mio.), die Insel Teneriffa ( 12 Mio.) und La Gomera vor ca. 11 Millionen Jahren. Erst mit großem Abstand kamen dann die beiden Westinseln La Palma und El Hierro. La Palma schätzt man auf ein Alter von 1,8 bis 2 Millionen Jahre und El Hierro als kleinste und jüngste Insel des Archipel auf rund 1,2 Millionen Jahre.

Neben den 7 Hauptinseln gibt es noch 6 Kleininseln. Wie La Graciosa, Alegranza, Montana Clara, Roque del Este oder Roque del Oeste im Norden von Lanzarote und Los Lobos zwischen Fuerteventura und Lanzarote.
Alle Kleininseln bis auf La Graciosa sind unbewohnt und Naturschutzgebiet. Sie dürfen ohne Erlaubnis nicht betreten werden. Nur auf La Graciosa hat sich ein bescheidener Tourismus gebildet. Hier ein paar Bilder und Eindrücke von La Graciosa.

Aber auch Inseln - so genannte Seamount -  die noch nicht bis zur Meeresoberfläche gewachsen sind gibt es um die Kanaren. Besonders viele finden wir südlich von El Hierro. Hier auf der Karte von Prof.H.-U. Schmincke eingezeichnet. Vulkankegel bis zu mehr als 1000 Meter Höhe, die allerdings noch nicht groß erforscht sind. Ob es Seamounts jüngeren Datums sind, also Vorboten oder das Fundament von noch an der Meeresoberfläche auftauchender Inseln, ist ungewiss. Mit Sicherheit und davon bin ich überzeugt gibt es im Augenblick mehrere aktive Vulkane am Meeresboden. Aufgrund der großen Tiefe von 3500 m sind durch die inselferne Lage und Meeresverwirblungen nur keine oberflächlichen Spuren zu erkennen.

Erdbeben gab es in der Vergangenheit zwischen den Kanarischen Inseln genug. Erst gestern Abend um 18.21 Uhr ein ML1,8 Beben in 30 km Tiefe westlich von Fuerteventura. Erst wenn es technisch und finanziell möglich ist mit U-Booten oder unbemannten ROV`s flächendeckend den Meeresboden zu erforschen, wird man sicher auf so manche Überraschung stoßen. Von den bekannten aufgetauchten 13 Inseln, ist auch heute nur ca. 5 % der Masse zu sehen. Der größte Teil davon liegt unsichtbar unter dem Meeresspiegel.

3 Kommentare:

  1. Lieber Herr Betzwieser,

    die merkwürdig plateauartigen, nordöstlich von Fuerteventura gelegenen Seamounts sind nach neuen Untersuchungen Reste von ehemaligen vulkanisch-gebirgigen Inseln (!), z.B. einst so groß (und vielleicht aus so hoch) wie Gran Canaria. Sie sind also derzeit keine 'wachsenden Vulkane' ! Sie sind vielmehr noch älter als Fuerteventura und durch Wind und Wasser in sehr langen Zeiträumen zu völlig flachen Inseln erodiert worden. Damals lag der Meeresspiegel tiefer (Wasser durch Polareis gebunden ?). Bis zu dieser Kante konnte Wind und Wetter die Insel erodieren, dann war Schluß. Heute ist der Wasserstand höher und im Radarbild sehen die Seamounts aus wie große Plateaus (wie abgeschnittene Berge). Sie wachsen also nicht mehr, sind auch nicht im eigentlichen Sinne 'versunken', sondern eben abgetragen durch die Erosion. Es sind die ersten Vulkaninseln eines seit zig Millionen Jahren tätigen Hot Spots, dem alle Kanarischen Inseln ihren Ursprung verdanken. Duch die Wanderung der Kanarischen Platte über den Hot Spot liegt dieser heute unterhalb von Hierro. Und irgendwann werden auch dort wieder neue Vulkaninseln entstehen. So die neueren Theorien.

    Beste Grüße
    Pedro Gerstberger aus Bayreuth

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  2. Die Kanarischen Inseln sind nur um die 13000 Jahre alt und ich habe die wissenschaftlichen Beweise dafür und eine akribische Rekonstruktion des Ereignisses. Diese Beweise werden nun von einer weltbekannten Impaktforscherin überprüft. Die Kanarischen- und alle anderen Inseln sind das Ergebnis eines Planetoiden- Einschlages. Die Geschichte der Erde ist eine ganz andere, als diejenige, die von Wissenschaftlern erzählt wurde und der Meteoriten-Einschlag im Golf von Mexiko, der vor 65 Millionen Jahren geschehen haben soll, ist ein wissenschaftliches Märchen. Die Wissenschaftler spekulieren mehr als die Spekulanten in der New York Börse und ich schüttele nur den Kopf, wenn ich so viel (un)wissenchaftlichen Unsinn höre. Schöne Grüße von Maritza Schwarten aus Hamburg

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  3. Nur 13000 Jahre alt, die Kanarischen Inseln ? Und nur durch EIN einzelne Ergeignis (Planetoidenimpact)? Na die wissenschaftlichen Beweise will ich sehen. Aus biologisch-botanischer Sicht gibt es zahlreiche Gegenbeweise: nur zwei davon:
    Innerhalb eines so kurzen Zeitraums (13000 Jahre) können sich unmöglich so viele endemische Pflanzenarten bilden (Arten, die zwar von Festlandsarten abstammen, sich aber in extrem langen Zeitperioden durch adaptive Radiation (Besetzung neuer Nischen etc.) weiterentwickelt haben und eben nur auf den kanarischen Inseln vorkommen).

    Andere Arten, die des Kanarischen Lorbeerwaldes finden sich als Fossilien des Tertiärs (Dauer des Tertiärs: 65-2,5 Mio. Jahre vor heute) auf dem Europäsichen Kontinent. Auf dem Festland sind sie durch Wüstenbildung und andere Klimaänderungen vor gut 10 Millionen Jahren ausgestorben. Auf den dauerfeuchten Kanarischen Inseln konnten sie aber bis heute überleben. Diese Fakten sind gesichert.

    Allein aber schon die riesigen Schluchten von Gran Canaria oder Teneriffa (Teno: Masca, Anaga ...): Wie können solche Schluchten in nur 13000 Jahren durch Erosion entstehen (die Eiszeit war da gerade vorbei, damit auch die starken Regenfälle auf den Kanaren)? Wenn Sie aber 3 Nullen hinten dranhängen wirds realistisch.
    Also, Ihre "Beweise" interessieren mich dringend !

    Werden Sie sie uns präsentieren ?

    Beste Grüße
    Pedro Gerstberger aus Bayreuth

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