Donnerstag, 3. Januar 2013

El Hierro Vulkan - Eldiscreto vomTyp Mañana

NEWS:
Der Neujahrs-Bebenschwall scheint sein Ende gefunden zu haben. Gestern gab es wohl noch 24 Beben im Las Puntas Bereich im Norden des Golfo, aber die Intensität insgesamt lässt nach. Auch heute Morgen um 3.35 Uhr ein ML1,4 Beben in nur 10 km Tiefe bei Sabinosa (Avcan Karte). Dies dürfte ein Entspannungsbeben gewesen sein und keine weiteren Erdstöße nach sich ziehen.

Was ist nun überhaupt geschehen? 
Alle Anzeichen sprechen dafür, daß neue Magma aus dem Erdinnern nachgeströmt ist. In der Magmakammer musste neuer Raum und Platz geschaffen werden. Die Kammer hat sich versucht zu vergrößern und dadurch diesen intensiven Bebenschwall ausgelöst. Nicht nur die Masse an Magma, sondern auch die dabei entstandenen Gase dürften den Innendruck und damit die Verformung der Inseloberfläche weiter voran getrieben haben. Wie ein Ballon bläht sich die Magmablase weiter auf. Heute weis man bereits, daß sich die Insel um die Jahreswende um einige Millimeter weiter Richtung Osten verschoben hat. Genauere Messergebnisse liegen aber erst in einigen Tagen vor. Ich werde dann ausführlicher darauf eingehen.

Ein Blick aus dem Weltall auf El Hierro (oben) mit allen bisher gemessenen Erdstößen  seit 2011 lässt leicht das Zentrum und damit den Ausgangspunkt der Intensität festlegen. Es konzentriert sich alles im Mittelpunkt um den alten Vulkanberg Tanganasoga oberhalb von Sabinosa. Noch aufschlussreicher ist die Tiefengrafik. Wie ein auf dem Kopf stehender Pilz sind die Umrisse der Magmakammer zu erkennen. Wir blicken von Süden unter die Insel und sehen (rot) den letzten Bebenschwall im Norden des Golfo. Hier war noch "Füllraum" vorhanden, der nun aufgefüllt wurde. Es würde mich nicht wundern wenn ähnliches in Kürze an der linken Flanke (hier ist noch Raum) - das wäre dann an der Westspitze des Golfo -  passiert. Am weitesten hat sich die Magma im Mittelbereich zur Inseloberfläche durchgefressen. Das waren die Beben vor einigen Monaten in nur 8 bis 10 km Tiefe um Sabinosa.
Was aber die Natur tatsächlich macht, sehen wir erst wenn es soweit ist. Es drängt sich immer mehr die Erkenntnis auf, daß unser Eldiscreto eine richtige Mañana -Mentalität entwickelt. Alle seine jüngeren Vorgänger wie der Teneguia oder der San Juan hier auf La Palma, haben in längstens 3,5 Monaten ihr Werk zu Ende gebracht. Der Eldiscreto lässt sich nun schon über 18 Monate dafür Zeit.
Im günstigsten Falle legt er sich jetzt für die nächsten Hundert Jahre zur Ruhe !

2 Kommentare:

  1. ...längstens in 3,5 Monaten zu Ende gebracht.
    Könnte es nicht sein, daß damals die Messungen bei weitem nicht so präzise waren bzw. sein konnten wie heute? Daß man also viele leichte Beben gar nicht registrierte? Vielleicht kann man damals und heute gar nicht wirklich objektiv vergleichen.
    Grüße von Rosina aus dem Chiemgau

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  2. Hallo Rosina,
    das ist sicher richtig für den San Juan 1949. Allerdings wurde beim Teneguia nach dem Ausbruch 1971 schon genau gemessen und auch kleinere Beben registriert. Vielleicht nicht ganz so genau wie das heute technisch möglich ist. Dort herrscht seit über 41 Jahre Ruhe.
    Grüße ins Chiemgau
    Manfred

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