Freitag, 7. Dezember 2012

El Hierro Vulkan - kleine Beben

NEWS:

Gestern 2 schwache Beben um 13.58 Uhr mit ML1,1 und ML1,0 um den Tanganasoga (Grafik). Ein Beben davon in nur 1 km Tiefe. Es dürfte sich um ein Verformungs- bzw. Spannungsbeben gehandelt haben. Um 19.42 Uhr ein weiterer Erdstoß von ML0,9 im gleichen Bereich und dieses Mal in der bekannten Tiefe von 10 km.
Der Geologe und Vulkanologe Francisco José Pérez Torrado von der Universität Las Palmas de Gran Canaria untersucht im Moment im Auftrag der Geovol die geologischen Zusammenhänge die zur Eruption vor El Hierro geführt haben. Er betont, daß die Erdbeben auf den Kanaren auch in der Vergangenheit nie stärker als um ML5,0 ausgefallen seien, da es keine tektonische Plattengrenze unter den Inseln gebe. Die Kanaren stehen fest auf der afrikanischen Platte. Beben entstehen hier nur durch den Magmavortrieb und deren Stärke halte sich daher in Grenzen.
Kritisiert hat er in diesem Zusammenhang die schlechte und mangelhafte Informationspolitik der Behörden im letzten Jahr. Widersprüchliche Angaben und das Verschweigen von Tatsachen  schürten nur die Angst und Unsicherheit in der Bevölkerung. Dies müsse sich in Zukunft ändern.

Angst und Bange kann einem im ersten Augenblick schon werden, wenn man sich die Seismografen Aufzeichnung von CCAN Teneriffa (oben)  zwischen 6.00 und 7.00 Uhr gestern Morgen anschaut. Wilde Ausschläge und Beben von bis zu einer Minute Dauer. Alles aber nur halb so wild. Die starken senkrechten Linien sind technische Störungen, die wahrscheinlich auf dem Wege der Satellitenübertragung nach Madrid entstanden sind. Da dieser Seismograf eine andere - eine empfindlichere Einstellung als CHIE El Hierro im Vergleich dazu zur gleichen Zeit (Bild) hat, werden auch die kleinsten Erschütterungen aufgezeichnet. Sie tauchen dann später in der IGN Statistik erst gar nicht auf. Der CHIE Seismograf von El Hierro ist dagegen so eingestellt, dass Beben bis ML1,5 kaum zu erkennen sind. Das mag bei dem öffentlich zugänglichen Seismografen technisch notwendig oder so gewollt sein. Es gibt ja noch sechs weitere Geräte auf El Hierro die wahrscheinlich eine andere und empfindlichere Einstellung aufweisen.

2 Kommentare:

  1. Hans-Peter Thiemann8. Dezember 2012 um 09:22

    Moin,

    Ich habe mich über das Thema Magmakanal in Richtung Nordafrika geärgert. Das ist so nicht richtig:
    zwischen dem Hohen Atlas, einer alpinen Faltung und dem Anti-Atlas, einer herzynischen Faltung (sehr viel älter) befindet sich ein Bruchgraben, das Sousstal mit der Stadt Agadir an der Mündung des Flusses. Am anderen Ende dieses Tales befindet sich ein großes Vulkangebirge, der Djebel Siroua, genau auf dem Bruchgraben. Die Kanaren sitzen ebenfalls auf dem afrikanischem Sockel und möglicherweise auch auf einer Fortsetzung diese Bruchsystems im Atlantik.

    Mit Freundlichen Grüßen
    Hans-Peter Thiemann

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  2. Hallo,
    Das klingt in diesem Artikel etwas anders:

    http://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Gigantischer_Lava_Tunnel_verbindet_die_Kanaren_mit_Afrika1771015585880.html

    oder dieser link mit noch mehr interessanten Details:

    http://www.rainer-olzem.de/hotspot.html

    Viele Grüße

    Thomas Leinhos

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