Donnerstag, 6. Dezember 2012

El Hierro Vulkan - Erdölbohrungen ein Risiko?

NEWS:
13.58 Uhr - Zwei Beben von ML1,1 und ML1,0 in 1 km Tiefe am Tanganasoga.


Unter El Hierro blieb es die letzten 24 Stunden ruhig. Keine Beben - nicht einmal kleine Bebchen.
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"Als sich ihr Bohrer in der Tiefe festfraß, waren die Experten des Iceland Deep Drilling Project (IDDP) zunächst ratlos. Mehr als zwei Kilometer waren sie bereits vorangekommen auf ihrem Weg zu einem Erdwärme-Reservoir unter Islands Vulkan Krafla. Dann stießen sie im April auf ein unbekanntes Hindernis. Erst am 24. Juni flutschte der Meißel wieder - allerdings enorm schnell. Ab 2104 Meter Tiefe sei der Bohrer nach unten "geschossen" und habe sich auf einmal "viel schneller gedreht" als üblich, heißt es im Bericht der Forscher.
Eine dunkle Masse quoll ins Bohrloch - Magma. Anschließend gab es eine Explosion. Mit lautem Knall hatte das Vulkangemisch größere Mengen Bohrflüssigkeit auf einen Schlag verdampft.
 
Bohrungen zur Gasförderung oder Erdwärme-Nutzung haben schon mehrfach Erdbeben ausgelöst - warum also sollten Vulkanbohrungen sicher sein?" - aus Spiegel Online weiterlesen.
 

Foto: Wikipedia Arifhidayat at

Am 29. Mai 2006 kam es in Ostjava, im Distrikt der Stadt Sidoarjo, zu einem vulkanischen Schlamm-Blow-out in der Nähe eines Erdölbohrloches. Der Schlamm, welcher bis zu 50 Meter in die Höhe schoss, erreichte Temperaturen von durchschnittlich 100 °C. Zudem wurden verschiedene Gase – unter anderen Methan und Schwefelwasserstoff – frei.
Die Eruption, die bislang andauert, hat mittlerweile einen Krater von 60 Metern Durchmesser und einen Auswurfhügel von fünfzehn Metern Höhe gebildet. Aufgrund von Messungen gehen Forscher davon aus, dass der Vulkan noch bis ins Jahr 2037 viel Schlamm spucken werde und sich nichts dagegen machen ließe. (Quelle: Wikipedia Link weiter unten)
 
Damit die Kommentare von gestern zu diesem Thema nicht untergehen - hier auszugsweise:
 
Weltweit gibt es schon viele Projekte, bei denen Bohrungen in den vulkanischen Untergrund nieder gebracht wurden. Von einer Anregung vulkanischer Aktivität ließt man jedoch nichts. Sicherlich ist eine Magmakammer, wie unter El Hierro mit der bestehenden Technologie nicht erreichbar. Wahrscheinlich würde eine solche Bohrung auf die Magmakammer vergleichbar mit einer Mücke sein, die einen Elefanten sticht.
Unter Neapel befindet sich z.B. einer der größten Supervulkane unseres Planeten. In diesem Bereich sollen zu Forschungszwecken Tiefbohrungen durchgeführt werden. Auch hier soll es bis zu 3000m tief gehen.
Aufgrund der Bohrung werden wir sicher nicht mit Problemen zu rechnen haben.
Spannender wird es wahrscheinlich dann, wenn bei Öl- oder Heißwasserförderungen das Gleichgewicht in der Tiefe gestört wird, so wie wir es aus dem Bergbau kennen. Was dadurch ausgelöst wird, ist sicher völlig unkalkulierbar
. - von Thomas ++++++

Also die Probebohrungen betrachte ich auch nicht als gefährlich.
Was mich in dem Zusammenhang eher nachdenklich macht wäre die Förderung aus diesen Feldern.
Solche Ölfelder liegen in Gestein welches porös ist, ähnlich einem Schwamm. Am Anfang sifft das Öl durch den Druck ganz locker daraus aber nach einer gewissen Zeit lässt der Druck nach und es wird Gas oder Wasser in die Hohlräume gepresst. Ölförderung lohnt sich laut Wiki bis zu einem Wasseranteil von 90%. Presst man nun Wasser in den Schwamm, immerhin kennt man man die Reaktionen überirdisch bei Kontakt mit heißen Gestein/Magma.
Eine Förderung halte ich für physikalisch riskant, aber das ändert nix an der Tatsache das es gemacht wird.
 - von Juergen +++++

 
Auf Java gab es auf der Suche nach Öl auch eine Bohrung die meiner Meinung nach gründlich in die Hose gegangen ist und (möglicherweise) einen Schlammvulkan erzeugt hat.http://de.wikipedia.org/wiki/Schlammvulkan_Sidoarjo

Ich persönlich finde das Risiko in einer vulkanisch aktiven Zone
Bohrungen nach Erdöl durchzuführen als unkalkulierbar.
- von Chris +++++
 
Die kompletten Texte sind unter "Kommentare" von gestern nachzulesen.
 
Ganz so ungefährlich scheinen also auch Probebohrungen in einem vulkanaktiven Gebiet nicht zu sein. Wie das die Wissenschaftler sehen, möchte ich Morgen einmal darstellen.

2 Kommentare:

  1. Hallo! Dass Bohrungen in die Tiefe irgendwie doch immer ins Ungewisse gehen, zeigt sich zum Beispiel an der Stadt Staufen, in der das Rathaus mit Erdwärme versorgt werden sollte. Man hat zwar nur etwa 140 Meter tief gebohrt und nicht Magma oder ähnliches getroffen, aber offensichtlich ist durch die 4 Bohrungen die Vermischung von Grundwasser und Gips zu Stande gekommen. Der Gips quillt nun langsam unter der Stadt auf und sorgt dafür, dass immer mehr Häuser zerreissen. Auch hierzu gibt es einen Link: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/nach-erdwaerme-bohrung-eine-stadt-zerreisst-a-589944.html. Schönen Gruß aus "Good Cold Germany", Eckart Wieser, Kanarenfreund und mittlerweile täglicher Leser dieses Blogs seit mindestens einem halben Jahr.

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  2. Kann mir einer erklären das auf allen andern inseln laut IGN riesige Ausschläge erscheinen und auf hierro nichts?
    LG
    josch

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