Dienstag, 27. November 2012

El Hierro Vulkan - El Tiempo oder der Zeitfaktor

NEWS:

Heute etwas später - ich musste erst meine AIDA Gäste versorgen. ----  Keine weiteren Beben, es bleibt ruhig. Wenn wir uns das Histogram seit Anbeginn der Vulkanaktvität im Sommer 2011 etwas näher betrachten, können wir gut die Bebenintervalle erkennen. Im Juli/August 2011 der große Bebenschwall bis zur Eruption im November 2011. Dann Ruhe bis zum Februar 2012 mit einem leichten Aufbäumen. Im Juli 2012 ging es dann mit vielen und kräftigen Beben an der Südwestspitze weiter bis wieder eine Schwächephase erfolgte. Den letzten Schwall erlebten wir dann im vergangenen September 2012 direkt unter der Insel beim Berg Tanganasoga und südwestlich beim Ort El Pinar (zum Vergrößern Grafik anklicken).
 
Ich denke in diesem Rhythmus könnte es noch eine Weile so weiter gehen. Der relativ stabile Druck unter El Hierro spricht nicht für ein Abklingen der Vulkanaktivität. Wie und wann dann letztendlich diese Episode sein Ende findet, kann heute niemand beantworten.
Es ist ein Prozess, der Zeit - viel Zeit benötigt. Es ist die Natur die alle Kanarischen Inseln erschaffen hat. Ohne unseren Hotspot mit vielen Vulkanausbrüchen gäbe es keine Inseln und wir würden nicht hier leben. Der Zahn der Zeit nagt an unseren Küsten. Die Erosion ob Wind, Regen oder das Meer trägt alle Inseln ab. Irgendwann würden die Kanaren dann von der Landkarte verschwinden. Nur durch neuen Magmanachschub und durch viele zukünftige Vulkanausbrüche ist der Fortbestand gesichert.
 
Das macht die Natur auch ohne unser Zutun. Wir können nur betrachten, staunen oder uns fürchten. So wie es bereits unseren Vorahnen ergangen ist und es auch unsere Kinder und Kindeskinder hoffentlich noch erleben werden.
 
Nur ist heute die Deutung und das Verständnis in diese Vorgänge besser erklärbar und keine Götter und Feuerteufel müssen dafür mehr herhalten. Aber es ist noch viel zu tun und viel zu erforschen. Die Geologie und besonders die Vulkanologie hat gegenüber anderen Wissenschaftszweigen großen Nachholbedarf. Viele Abläufe und Zusammenhänge und letztendliche Folgen können noch nicht logisch erklärt werden und sind oft Vermutungen. Jeder Vulkanausbruch und jedes neue Beben bringt ein neues Puzzlesteinchen und Erfahrungswerte in das komplexe Gebilde ein. Irgendwann wird es dann vielleicht in der Zukunft auch möglich sein, einen Vulkanausbruch oder ein Erdbeben im voraus genau zu datieren. 
Noch ein Wunschdenken, aber durchaus möglich.

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