Donnerstag, 1. November 2012

El Hierro - das Unwetter und die Folgen

NEWS:
16.34 Uhr - Beben von ML1,9 in 21 km Tiefe an Land unter dem Westzipfel.

Das Wetter ist auch auf El Hierro heute das Gesprächsthema Nr.1. Nach zwei entbehrungsreichen Jahren mit extremer Trockenheit will der Wettergott nun alles auf einmal nachholen. Gestern wurden in Valverde innerhalb von 12 Stunden 96 Liter pro m² gemessen. So schön der Regen aber auch ist, das Maß der Menge und der Zeitfaktor ist entscheidend. Auf den ausgetrockneten und steinharten Böden hat das Regenwasser kaum die Möglichkeit schnell einzudringen und fließt oberirdisch ab. Wertvoller Mutterboden wird ab geschwemmt und es kommt zu Steinschlag und in der Folge zu Erdrutsch. Gestern mussten eine Reihe von Straßen und das Golfotunnel "Roquillos" daher gesperrt werden. Wie das Kanarische TV (RTVC Foto) berichtet verwandelten sich die rund 1000 m hohen Felswände im Golfotal in Cascaden mit Dutzenden von Wasserfällen. (leider kein Foto vorhanden).
So soll es in abgeschwächter Form bis mindestens kommenden Sonntag weitergehen. Durch die aus der Karibik heran geführte warme Luft (24°-25°C) und die Kaltluft in höheren Luftschichten, wird das "Unwetter" regional auch von Blitz und Donner begleitet.
 
Freuen wir uns über das momentane Wetter ?
Im Grunde ist diese Frage mit einem uneingeschränkten "Ja" zu beantworten. Als kleiner Wermutstropfen bleiben allerdings die weniger erfreulichen Begleitumstände. Nicht alles kann und will die Natur passgenau dem Menschen präsentieren. Hier zeigt sich wieder die Hilflosigkeit der Erdenmenschen (auch gut so) denen nur bei diesen Naturschauspielen ein Platz auf der Zuschauertribüne oder besser hinter der Fensterscheibe verbleibt. 
 


Auch wenn unser Vulkan heute nicht die Hauptrolle spielt, bleibt er weiter rege. Zur Zeit ist aus dem Seismogram schwer herauszulesen, welche Erschütterung vulkanischen Ursprung und welche durch Steinschlag, Erdrutsch oder herabstürzendes Wasser ausgelöst werden. Dies übernimmt aber die IGN Zentrale in Madrid und hat für gestern 3 Beben lokalisiert (rot). Das Spektrum erstreckt sich über den kompletten Südwest-Bereich und erfasste als stärksten Erdstoß ein ML1,9 Beben im Inselinnern beim Tanganasoga in 21 km Tiefe. 

1 Kommentar:

  1. Moin

    Wer sich mal ein Bild von Steinschlag auf den Kanaren machen möchte:

    http://www.youtube.com/watch?v=ZQPHB0BE9t8

    Ist allerdings Gomera und 2010, aber das sind schon echte Trümmer die da ins Meer plumsen.

    Und hier ein Video von gestern:

    http://www.rtve.es/alacarta/videos/telecanarias/telecanarias-31-10-12/1567707/

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