Donnerstag, 4. Oktober 2012

El Hierro Vulkan - jetzt wollen wir es aber Wissen

NEWS:

Am 21.10.12 veranstalteten die kreativen Köpfe vom Sportverein Nisdafe auf El Hierro, mit Unterstützung des Cabildos (Inselregierung) und des Ayuntamientos El Pinar, einen etwas ungewöhnlichen Schwimmwettkampf. Gegen Strömung und Wellen soll es von La Restinga kraulend bis zum Eldiscreto und zurück gehen. Etwas durchgeknallt? Wahrscheinlich nicht mehr als bei anderen Risiko und Extremsportarten.. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, Bojen werden gesetzt, Boote zur Sicherheit der Schwimmer eingewiesen, von der Logistik her scheinen sie alles im Griff zu haben, es gibt auch einen Plan B für den Fall von Wetter oder Vulkangezicke. Ihre Absicht ist es, Besuchern die Insel schmackhaft zu machen, zu demonstrieren, dass im Mar de las Calmas alles im grünen Bereich ist und Spass an dem sportlichen Ereignis zu haben. Die Arrmas Fährlinie bietet Sondertarife für die Teilnehmer und es hat, man höre und staune, 140 Anmeldungen gegeben, überwiegend von Teneriffa und Gran Canaria. Fast 100 Sportler werden die große Route von 6 km bis zum Eldiscreto schwimmen, für weitere 40, nicht ganz so Hartgesottene, wird eine kleinere Runde von 2500 m angeboten. Mehr zum Thema hier unter Programm - (Danke für den Hinweis an Karin).
 
Ja - auch ich habe im ersten Moment gestutzt als ich das gehört habe. Jetzt will man also aller Welt zeigen, wie harmlos - zumindest im Moment - unser Eldiscreto ist. Etwas Wagemut, Nervenkitzel und eine Portion Trotz - die typisch herrenische Art, legen die Veranstalter schon in die Waagschale. Tatsächlich ist es aber zur Zeit ungefährlich über den in 84 m Tiefe schlummernden Eldiscreto zu kraulen. Ich denke auch, daß der genaue Streckenverlauf nur an den Rand der immer noch existenten Sperrzone um den Eruptionspunkt führen wird.
Bemerkenswert ist aber, daß man nun endlich auch werbewirksam den Eldiscreto einsetzt und ihn nicht weiter als ungeliebtes Kind verdrängt.

Auch gestern hatten wir 14 Beben bis ML2,3. Die Lage unverändert um Sabinosa im Golfo in 9 bis 11 km Tiefe und unter dem Inselinnern westlich von El Pinar in rund 20 km Tiefe (siehe Avcan Grafik). Die seit Tagen gleiche Situation lässt vermuten, daß das Magma weiter bohrt und schafft, aber noch keinen Weg frei machen konnte um weiter zur Oberfläche vorzudringen. Die beständigen Beben und die doch hohen Druckverhältnisse lassen auch auf kein Abklingen der Aktivität im Untergrund deuten. Es ist eine der bekannten typischen "Zwischenphasen" bis dann über kurz oder lang erkennbar wird wohin der weitere Weg führt.
 

3 Kommentare:

  1. Christian Boysen4. Oktober 2012 um 10:16

    Hallo, es wäre doch schön, wenn man diesen Wettkampf mit einer Web-Kamera mit erleben könnte. Vielleicht kann man sie ja mal werbewirksam wieder einschalten? Ich war sehr enttäuscht, als sie Silvester abgeschaltet war, da ich dachte, dass man vielleicht ein Silvesterfeuerwerk im Hafen oder vom Schiff aus über dem Vulkan sehen könnte.

    Christian Boysen

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  2. Hallo Manfred

    "Etwas Wagemut, Nervenkitzel und eine Portion Trotz - die typisch herrenische Art, legen die Veranstalter schon in die Waagschale."

    Ich würde dort auch mitschwimmen und das hätte nix mit Trotz, Nervenkitzel usw. zu tun!

    Einzige Bedenken hätte ich wegen eines Muskelkrampfs im Bein, aber dafür hat der Veranstalter vorgesorgt.

    Die Aktion finde ich spitze und wäre ich vor Ort würde ich mitmachen und noch einen draufsetzen. Fackelschwimmen zum Diskreten und das gut ins Bild gesetzt.

    Ich seh da schon die Schlagzeile in der Bild-Zeitung:

    "Todesmutige Schwimmer mit Fackeln schwimmen in die Todeszone vor den Kanaren!

    Alle kamen zurück ;-)."

    Ich wünsch trotzdem viel Erfolg mit der Aktion, das ist erstmal der Anfang.

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  3. Das ist ja mal eine klasse Idee!
    Damit die Schwimmer nicht unterkühlen, kann der El Diskreto sich gnädig zeigen und eine Schaufel Magma nachlegen. Ich möchte gern mitmachen, habe aber Angst, dass die Möven meinen Kopf für einen gekochten Fisch halten werden :-))

    Alles Gute, macht was draus und bleibt tapfer, liebe Herreños!

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