Freitag, 14. September 2012

El Hierro Vulkan - noch kein Durchbruch

NEWS:
13.40 Uhr - seit 10.10 Uhr erschüttern eine Reihe von Beben bis ML2,6 den südlichen Golfo.

13.53 Uhr - viele Beben auch an Land unter Tigaday und Sabinosa (bisher mindest.10 über ML1,5). Die Bebentiefe liegt zwischen 8 und 20 km. Seit 12.00 Uhr scheint der Tremor eingesetzt zu haben, was auf das Aufsteigen oder das Fließen von Magma hindeutet.

14.30 Uhr - hier auf der Avcan Grafik die Lage der stärkeren Erdstöße. Die flachen Beben aus 10 km Tiefe vor Sabinosa an der Küste. Die Beben aus größeren Tiefen von 18 bis 20 km bei Tigaday/ Tanganasoga im Zentrum des Golfotal. Die Bebenstärke liegt zwischen ML2,3 und ML2,6.
17.35 Uhr - der Tremor und die Beben haben sich etwas abgeschwächt. Bisher 23 Erdstöße etwas südlich von Tigaday bei Los Llanillos. Die Tiefe liegt jetzt zwischen 17 und 19 km.
19.02 Uhr - und es geht weiter. Jetzt auch wieder ein Beben von ML2,4 in 10 km Tiefe bei Sabinosa.

20.22 Uhr - seit 18.10 Uhr hat nun der Tremor voll eingesetzt (Grafik). Viele schwache Mikro- bis mittlere Erdstöße in 18 km Tiefe unter Los Llanillos.
21.43 Uhr - nun auch Richtung Süden (aber noch in Kammhöhe) mehrere Beben. Um 19.34 Uhr ein ML2,8 Beben in 18 km Tiefe.
 


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Alles im "grünen Bereich" - vielleicht wenn wir es mit den letzten Tagen und Wochen vergleichen. Von der alten Normalität sind wir aber noch weit entfernt. Es gärt und schafft weiter im Untergrund. Auch gestern wieder 12 Beben bis ML2,2 entlang der schwarzen Linie über Sabinosa. Das Bebenzentrum bleibt bei 9 bis 11 km Tiefe hängen. Auch wenn kleine Beben-Ausrutscher bis zu 3 km an die Erdoberfläche heran kommen. Fast alle anderen Erdstöße links und rechts der Linie, des engsten Inselteils, erfolgen aus 20 km Tiefe. So wie heute Morgen um 5.36 Uhr ein ML1,1 Beben aus 18 km Tiefe unter Tigaday (rot).



Aus der IGN Tiefengrafik (Blick Süd -Nord) der letzten drei Tage, lässt sich eine kegelförmige Anordnung der Beben erkennen. Die tiefen Beben aus 20 km sind weiter gestreut und dürften aus der Magma-Hauptkammer oder besser ausgedrückt aus der Haupt-Blase kommen. Sie verlaufen im spitzen Winkel nach oben und konzentrieren sich zwischen 5 und 10 km Tiefe im Sektor um Sabinosa. Dort scheint das Gestein "mürber" zu sein und hat in den vergangenen Tagen den Magmaaufstieg begünstigt.
Jetzt trifft das Magma aber anscheinend auf eine Sperrschicht das den Aufstieg verlangsamt. Es wird nun "Stocken", sich einen Ausweg suchen oder wie ein Schweißbrenner das Gestein aufschmelzen um zur Atmosphäre zu gelangen. Ein Szenario - ein Denkmodell was im Untergrund im Moment vor sich gehen könnte.

13 Kommentare:

  1. Hallo Manfred,

    soeben in den Grafiken einige kärftige Erschütterungen gesehen. Laut der Seite "http://www.01.ign.es/ign/resources/volcanologia/txt/boletin_HIERRO.txt" waren da auch wieder Beben über 2 dabei. 2,6 war bisher der höchste Wert für heute.

    Grüße von Albert aus Dormagen
    2012-09-14 14:29 Urh MESZ

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  2. Hallo Herr Betzwieser,
    nun sieht es seit heute vormittag auf den IGN-Grafiken aber so aus als ob etwas in Gang gekommen ist.
    Etwas das aussah wie ein feiner Tremor ab ca. 09:20 gefolgt von etwas ausdrucksstärkeren Beben.
    Die Insel und ihre Geheimnisse lassen einen nicht los!
    Grüße aus dem kalten Dortmund und Alles Gute
    freddy

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  3. Hallo,
    bin mir nicht sicher, aber auf der IGN-Grafik schaut es so aus als haette gegen 12.00 Uhr der Tremor eingesetzt. Wie gesagt, bin mir nicht sicher, aber es schaut so aus.
    Gruesse von Gran Canaria, Tobi.

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  4. Ungeachtet des Spotts über meinen Beitrag vom 20.08., hinsichtlich dessen man sich fachlich lieber auf Kritik am Stil meiner Schreibe, alberner Frage nach meinem Titel und auf dümmliches Abzählen meiner Worte beschränkte als sich mit meinen Argumenten zu befassen, scheint das aktuelle Geschehen nun eher noch deutlicher zu meiner vielleicht verfrühten Prognose zu passen. Anderenfalls hätte es meiner bescheidenen Ansicht nach längst zu Druckverlust per messbarem Gasaustritt kommen müssen. Die heutige IGN-Tiefengraphik des subterranen Geschehens in Nord-Süd-Richtung scheint im Übrigen meine bisherige Sicht als leider durchaus möglich zu bestätigen.
    Manfred Janitzky

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    1. Salue Manfred Janitzky
      ich habe ihren beitrag hier gelesen und bin erstaunt über Ihr wissen über dinge, über die man nicht sprechen möchte. ich bitte Sie mit mir über e-mail kontakt aufzunehmen. es geschehen merkwürdige dinge auf la Palma. bevor ich über diese dinge (Fotos habe ich sehr viele ) öffentlich schreibe oder spreche, möchte ich über das, was hier an merkwürdigkeiten passiert gerne mit einen kompetenten Person sprechen.
      freundliche grüsse an Sie und auch an alle Leser und vor allem auch an Manfred Betzwieser

      marthe-cossart@gmx.de

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    2. Hallo Jeanine,

      warum so Anonym?

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    3. Hola Jochen, neim ich wollte nicht anonym sein, sondern ich habe eine andere mailadresse und ich hatte vergessen, daß diese nicht mit meinem ersten vornamen beginnt. es kommt auch dazu , daß ich hier sehr unregelmässig, bzw. sehr selten lese
      aber nun, wer bischt denn Du ?
      Jeanine Cossart

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  5. Auf der IGN-Grafik sieht man jetzt deutlich, dass ein Tremor eingesetzt hat. Ich denke auch, dass die Wahrscheinlichkeit für Beben der Stärke >3M wieder steigt. Mal sehen wie lange diese Aktivitätsphase anhält

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  6. Es wäre interessant, an welchem Ort bzw. in welcher Tiefe der Tremor stattfindet.
    Ich drücke den Bewohnern der Insel die Daumen, damit niemand zu Schaden kommt.

    By the way... Dank und ausdrücklichen Lob an Manfred für seinen tollen Blog, den ich nun seit bald einem Jahr täglich verfolge und für seine kompetenten, sachlichen Einschätzungen.
    Puffel

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  7. Interessant wäre auch noch, wie nach Einsetzen des Tremors die Tierwelt reagiert.?
    Puffel

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  8. http://www.01.ign.es/ign/head/volcaSenalesDiasAnterioresHora.do?nombreFichero=CHIE_2012-09-14_19-20&estacion=CHIE&Anio=2012&Mes=09&Dia=14&tipo=1&hora=19-20

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  9. So nun warten wir mal ab........ hoffentlich...... wächst unser Eldiscreto weiter.......

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  10. Wenn man sich die Seite avcan.org ansieht und dort unter dem Punkt "Animacion" zum Juli des vergangenen Jahres zurückgeht, dann kann man sehr gut verfolgen, dass auch im vergangenen Jahr die Beben erst hier im Golfo stattfanden und das Magma sich dann den Weg gen Süden gesucht hatte. Man sieht fast gleiche Vorgänge, allerdings nur in der Tiefe und in der Stärke der Beben, die Frequenz war vor einem Jahr sehr viel höher. Da hatten wir zum Teil ja weit über 200 Beben in 24 Stunden.

    Heute kann das Magma vielleicht sehr viel leichter und schneller durchkommen, da der Weg ja "schon bereitet" ist. Das wäre jedenfalls meine Wunschvorstellung, da ich denke, mit der alten Ausbruchstelle - also beim "Discreto" - käme außer der Unterwasserwelt sonst niemand zu Schaden. Für die Bewohner unserer schönen Insel wäre das wohl das am wenigsten schädliche Szenario.

    Es wird aber wohl noch ein wenig dauern, bis wir wieder etwas Genaueres wissen. Im Augenblick stöhnen wir nur alle, sowohl Mensch als auch Tier, unter der extremen Hitze und großen Luftfeuchtigkeit. Veränderungen im Verhalten der Tiere kann ich noch nicht fetstellen.

    Sigrid Spriegel

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