Freitag, 21. September 2012

El Hierro Vulkan - Druck weiter konstant

NEWS:
11.17 Uhr - weitere 2 Erdstöße bei Sabinosa. Ein Beben um 6.25 Uhr mit ML1,8 in nur 3 km Tiefe an Land.
15.00 Uhr - heute bereits 19 meist schwache Beben bis ML2,0 um den Küstenbereich von Sabinosa. Die Tiefen lassen aufhorchen - 3,7,8 und 9 bis 11 km. Bei 3 km Tiefe mag es sich noch um eine Verwerfung oder Verspannung handeln. Ab 7 km Tiefe dürfte aber bereits Magma im Spiel sein.

Auch gestern 20 Beben bis ML2,4. Die Erdstöße waren über die Insel vom Süden bis ins nördliche Golfotal (rot innerhalb der letzten 12 Stunden) verteilt. Ein Schwerpunkt bildet sich erst wieder seit heute Morgen heraus. Bisher 6 Beben bis ML2,0 im Küstenbereich vor Sabinosa. Die Erdstöße kommen aus der altbekannten Tiefe von 9 bis 11 km (siehe IGN Listung).

Die Bodenverformung bleibt auf dem hohen Vortagesniveau. Bisher ist kein Druckabbau feststellbar. Betroffen ist vor allem der Süden um La Restinga. Zu den Messwerten links habe ich jeweils noch die Standorte der Stationen beigefügt. Obwohl die Beben im Süden jetzt fast ausbleiben haben wir konstanten Druck. Eine unbeobachtete Unterwasserentlüftung dürfte damit nicht stattgefunden haben bzw. der Magmanachfluss aus tieferen Erdschichten kann nun ungehindert erfolgen. Es bleibt interessant diese Entwicklung zu beobachten. Auch mein vor Tagen vorgestelltes Modell (Theorie) einer Aktivitätsverlagerung in höhere Schichten um Sabinosa könnte nun zum Tragen kommen. Erste Anzeichen sind ja bereits erkennbar.



Hier noch eine nicht ganz aktuelle plastische Grafik von Avcan über das Bebenprofil, erstellt nach den IGN Daten. Die Tiefe der Bebenzentren ist hier in Säulenform dargestellt. Die flachsten Beben im Golfo um Sabinosa.
Hinweis:
Wenn wir uns hier über die Geologie und den Vulkanismus unter El Hierro unterhalten und ab und zu auch etwas dramatischere Töne oder Untertöne heraus zu lesen sind, soll das kein Grund sein eine Reise auf die Insel zu verschieben. El Hierro ist zur Zeit sicher und unbeschwert zu bereisen. Es lohnt sich auf jeden Fall.
Ein relativ gut funktionierendes Frühwarnsystem lässt bereits Tage zuvor neue Entwicklungen erkennen und Gefahren einschätzen. Als intensiver Beobachter werde ich - und soweit sollten Sie mich inzwischen kennen - bei einer Änderung sofort warnen. Unabhängig von Behörden oder wirtschaftlichen Interessen.
Ich denke damit sind die vielen Mailanfragen eindeutig beantwortet. Danke !
 

9 Kommentare:

  1. Interessant, Magnitude 1,8 in 2,9km Tiefe um 6:25 Uhr schlägt beinahe gar nicht auf dem Tremor-Plot durch, während Magnitude 1,5 in 9,7km Tiefe um 6:37 Uhr schon einen deutlichen Peak produziert...

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    1. Mist mann sollte korrekturlesen:

      Hallo Manfred

      "El Hierro ist zur Zeit sicher und unbeschwert zu bereisen."

      Der ersten Hälfte des Satzes stimme ich in vollem Umfang zu, nur die Anreise ist alles andere als unbeschwerlich. Du hattest mit deiner Familie auch das Erlebniss ;-).

      Moin Carlos

      "Endlich jemand neutrales, der über El Hierro seine Erfahrung berichtet."

      Tja das Problem ist halt das es die Meeresbiologen nicht zu der Insel schaffen um das Erstaunliche in der "Todeszone" zu dokumentieren. Hier ein Blog was wirklich seit der Eruption bis heute unter Wasser geschah:

      http://www.el-hierro-tauchen.de/Blog/Archiv.html

      Da es der Wissenschaft nicht gelingt dieses einzigartige Naturschauspiel zu dokumentieren bleibt es wohl der Job der Hobbytaucher. Müssten ja nicht spanische Meeresbiologen sein, was bei der klammen Staatskasse verständlich ist. Deutschland hat z.B. ein dickes Mrd. Steuerplus heute bekanntgegeben, da wären locker ein paar Mio. für solch eine Expedition drinne. Aber nö man vermischt da Daten, Bildern und Fakten in der Presse teilw. aus November 2011 um das böse CO2 anzuprangern.

      Hallo Dani

      "Vielleicht irre ich, aber ich habe das beim Geo-Lernen mit meinen Kindern anders verstanden. Demnach kann der Erdmantel nicht fest sein, weil die in ihm stattfindenden Konvektionsströme überhaupt erst die Kontinentaldrift antreiben. Es heisst ja immer, die Kontinetalplatten schwimmen auf dem Erdmantel (sie bewegen sich zw. einigen Centimentern und einigen Dezimentern im Jahr). Auf etwas Festem schwimmen erscheint mir unlogisch. Kann jemand auflären?"

      Da hast Du dann wirklich was falsch verstanden. Der Erdmantel ist tatsächlich eher fest ähnlich Fett fürs Auto. Darauf gleitet die spröde Erdkruste, deshalb gibt es dort kaum Erdbeben im klassischen Sinne nur in dem spröden Material der Erdkruste. Dies ist keine Thorie sondern erwiesen. Der Erdmantel ist festes Material wegen des immensen Drucks.

      Die Plattentektonik kommt aber bei den Kanaren nicht zum tragen sondern eher der "heiße Punkt" (Hot Spot). Das ist eine thermische Anomalien im inneren Erdmantel an der Grenze zum äußeren Erdkern.

      Ich versuch das jetzt mal etwas vereinfacht zu erklären und als Liebhaber von leckeren Essen und Hobbykoch nehm ich ein Beispiel aus der Küche:

      Ein Induktionskochfeld könnte man am ehesten damit vergleichen, allerdings nur übertragen. Die Herdplatte kannst Du einschalten und mit der Hand drauf patschen es passiert nichts. Stellt man aber einen Kochtopf mit Wasser darauf erhitzt sich das Wasser.

      Dies Ferromagnetisches Material wandelt das elektromagnetische Wechselfeld in kochendes Wasser.

      Gut jetzt könnte man da auch sagen Elektro/Strom? Aber was sind das für Blitze über einer Vulkaneruption.

      Ist aber nur eine der unzähligen Theorien zum Thema Hot Spot. Allerdings da wir auf einem Eisenklumpen sitzen eine sehr wahrscheinliche.

      Was einem bei der ganzen Wissenschaft und Theorien nervt, ist das man die Erde nicht genauer erforscht. Da werden Mrd. für Mars usw. verprasst und unseren Planeten versteht man noch nicht richtig. Wir kratzen an der Oberfläche, aber die Oberfläche des Mars ist viel wichtiger.

      Ähnlich profan wie das Thema Meeresbiologie nach einem Unterwasservulkanausbruch, man könnte für "kleines Geld" etwas Licht ins Dunkle bringen. Stattdessen macht man einen auf den Teufel CO2, könnte ja Steuergelder bringen vom Bürger.

      Und noch ein kleiner Nachtrag zusätzlich zur Korrektur:

      Ich bin froh das es solche private Blogs gibt. Manfred hat sicherlich auch eigene wirtschaftlichen Interessen wie auch diese Tauchschule in Restinga. Das könnte man da ankreiden, aber es sind keine globalen Interessen worin ich Spanien als Ganzes im Strudel sehe.

      Urlauber die dort waren und ihre Erlebnisse vor Ort schildern eher weniger.

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    2. Hallo Juergen,

      na klar, wir stehen auf der Erdkruste. Diese erscheint uns als kontinuierlich fester Untergrund und ist doch nur die abgekühlte oberste spröde und zerbrechliche Schicht des eigentlichen Erdmantels darunter. Dieser ist jedoch keineswegs fest mit einheitlicher Temperatur, sondern unterliegt in seiner Gesamtheit ständiger chaotischer Konvektion und Austausch seiner Bestandteile, wenn auch im zeitlichen Ablauf unserem zeitlichen Empfinden von Konvektion auf der Erdoberfläche völlig fremd. Entsprechend langsam bewegen sich auch die einzelnen Platten der Erdkruste, nicht weil sie „schwimmen“, sondern weil sie ständig Antrieb und Störung erfahren von unten, ihre Lageveränderung für uns kurzlebige Wesen aber nur sichtbar wird mit Blick auf Millionen Jahre der Erdgeschichte. Und dort, wo diese Bewegung Störung erfährt, bilden sich Hotspots, mal größere, mal kleinere, die keineswegs unbedingt lokal nur an den Plattengrenzen auftreten.

      Und mit Verlaub, der Vergleich mit einer Induktionsplatte ist nun doch eher so abwegig, daß dieser Gedanke bisher für keine der zahlreichen wissenschaftlich verfolgten Theorien ausreichte. Hierzu etwas gekürzt etwas per Wiki:

      Druck- und Temperaturverhältnisse im Erdmantel führen dazu, dass das Mantelmaterial auch im festen Zustand fließfähig ist. Mantelgestein ist daher auch nicht mehr spröde (im Gegensatz zu Krustengesteinen), sondern plastisch verformbar und zerbricht deswegen auch nicht. Obwohl man daher annehmen könnte, dass es unterhalb von ca. 300 km Tiefe keine Erdbeben mehr gibt, lassen sich dennoch Tiefenbeben zwischen 400 km und 670 km unter der Erdoberfläche registrieren.
      Bedingt durch einen Dichteunterschied (welcher vermutlich aus einem Temperaturunterschied resultiert) zwischen der Erdkruste und dem äußeren Erdkern findet im Erdmantel eine konvektive Stoffzirkulation statt, die nicht zuletzt durch die Fließfähigkeit des festen, duktilen Mantelmaterials über Jahrmillionen hinweg ermöglicht wird. Dabei steigt heißes Material aus der Nähe der Kern-Mantel-Grenze in höhere Bereiche des Erdmantels auf, während kühleres (und dichteres) Material nach unten sinkt. Während des Aufstieges kühlt das Mantelmaterial ab. Die Mantelkonvektion ist ein im Sinne der Strömungsmechanik chaotischer Prozess und ein Antrieb der Kontinentalverschiebung, wobei sowohl langzeit stabile als auch instabile Konvektionsmodelle diskutiert werden, dafür ist auch das Absinken alter kalter und schwerer ozeanischer Kruste an Plattenrändern bedeutsam. Die Bewegungen der Kontinente und des Erdmantels sind dabei partiell entkoppelt, da aufgrund der Rigidität der Erdkruste sich eine Krustenplatte nur als Ganzes bewegen kann. Die Lageänderungen der Kontinente liefern daher nur ein unscharfes Abbild der Bewegungen an der Obergrenze des Erdmantels. Die Konvektion des Erdmantels ist noch nicht im Einzelnen geklärt. Es gibt verschiedene Theorien, nach denen der Erdmantel in verschiedene Stockwerke separater Konvektion unterteilt ist.

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    3. Es tut mir leid, aber der Vorstellung vom festen Erdmantel des Herrn Jürgen muss ich doch noch mal widersprechen. Ich möchte dazusagen, dass ich mein Wissen nicht nur vom Geolernen mit den Kindern habe sondern auch daher, dass ich Bibliothekar an einem Universitätsinstitut für Geographie bin. Die Konvektionsströme im Erdmantel sind nämlich auch für das Erdmagnetfeld verantwortlich. Und dass die Kanaren an keiner Plattengrenze liegen sondern ein Hotspot dafür verantwortlich ist, weiß ich. Etwas Gegenteiliges war aus meinem Post auch nicht herauszulesen.

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    4. Bitte, Herr Jürgen, kommen Sie mir nicht so "für einen Laien einfach erklärt, noch dazu für eine Frau, mit einem Beispiel aus der Küche..." Denn ich habe zwar nicht Geowissenschaften studiert, aber die dumme Hausfrau, der man die Welt neu erklären muss, bin ich auch nicht.

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    5. Aber, um da jetzt keinen Streit vom Zaun zu brechen, möchte ich einlenkend folgenden Gedanken Ausdruck verleihen: Natürlich ist der Erdmantel nicht flüssig im Sinne so flüssig wie zb. Magma, aber auch nicht fest im Sinne von fest und unverrückbar und unbeweglich. Bei so hohem Druck kommen übrigens Quantenzustände zum Tragen, die ein "sowohl als auch" implizieren.

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    6. Hallo ihr Beide

      "Es gibt verschiedene Theorien"

      Genau so ist es, denn bewiesen ist da nichts.

      Übrigens Dani mit dem Satz:

      "Ist aber nur eine der unzähligen Theorien zum Thema Hot Spot."

      Wollte ich auch darauf hinweisen und nicht auf "dumme Hausfrau".

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