Mittwoch, 15. August 2012

El Hierro Vulkan - ungewöhnliche Beobachtungen ?

NEWS:
18.47 Uhr - weitere 4 schwache Beben im Golfo in der erwähnten Tiefe.
Im Grunde ist es auf El Hierro zur Zeit ruhig. Ferienzeit, Badezeit - viele Herrenos verbringen den Tag mit der Familie und den Touristen am Meer. Es ist heiß und alles läuft noch einen Gang langsamer. So wie immer im Sommer. Der Vulkan bleibt Vulkan und ist Vergangenheit und die immer noch kleinen Beben spürt man nicht - Urlaubsidylle eben. Wenn man jedoch etwas genauer hinschaut - und oft erkennt man die Unterschiede erst im Detail, dann vollzieht sich im Moment im Untergrund vielleicht etwas ganz Wesentliches. Die Beben wandern Richtung Oberfläche. Allein heute Morgen 6 schwache Erdstöße in 6 bis 12 km Tiefe. Die letzten drei Tage zusammengefasst auf der Tabelle (zum Vergrößern anklicken). Alle Beben, mit Ausnahme des Südbeben, im Bereich um die 10 km Tiefe. Still und heimlich hat das Magma einen Weg nach oben gefunden. Es ist nicht auszuschließen, daß die Bebenstärke in den nächsten Tagen auch zunimmt. Je nach dem wieviel Magma und Gas nach oben drängt können das auch stärkere Beben werden.
Die zweite wichtige Feststellung - alles ereignet sich im Golfo.  Nicht bei La Restinga und nicht an der Westspitze, sondern im Bereich um den Charco Azul und Pozo de la Salud, also unterhalb des Tanganasoga. 
Sicher ist im Augenblick nur, daß diese Anzahl und die Lage der Erdstöße nicht auf Spannung oder Entspannung oder Setzungen zurückzuführen sind. 

In den letzten Tagen geisterten Meldungen und auch Kommentare durch das Web die von ungewöhnlichen Beobachtungen und Empfindungen berichteten.

Meine Bitte und Frage an Anwohner und Touristen im Golfotal:

Haben Sie in den letzten drei Tagen ungewöhnliche Dinge beobachtet oder erlebt  (Tierverhalten, Erschütterungen, Gerüche, Kopfschmerzen) oder war alles wie immer. Eine kurze Notiz in den Kommentaren oder eine Mail wäre hilfreich - Danke.

Hier habe ich noch bei National Geographic einen besonderen Meeresbewohner entdeckt. Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein Seepferdchen. Es ist ein Phyllopteryx Taeniolatus oder ein Seedrache, der in den australischen Gewässern beheimatet ist. Das Männchen trägt am Unterleib die befruchteten Eier. Teamwork würde man das auf Neudeutsch nennen.

8 Kommentare:

  1. Hallo Manfred

    "Hier habe ich noch bei National Geographic einen besonderen Meeresbewohner entdeckt. Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein Seepferdchen. Es ist ein Phyllopteryx Taeniolatus oder ein Seedrache, der in den australischen Gewässern beheimatet ist. Das Männchen trägt am Unterleib die befruchteten Eier. Teamwork würde man das auf Neudeutsch nennen. "

    Sind die nun vor El Hierro aufgetaucht? Unmöglich wäre es ja nicht durch Balastwasser in Frachtern.

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    1. Juergen,
      noch nicht - aber das wäre doch eine Sache. Wahrscheinlich ist aber der Atlantik hier dafür zu kalt.

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    2. Danke Manfred

      Ich war schon leicht verblüfft, ein Temperaturproblem seh da eher weniger. Ich hab schon Rot Meer Tiere an der Costa Brava beobachten können und wenn man Caulerpa taxifolia im Mittelmeer betrachtet auch nicht unwahrscheinlich:

      http://de.wikipedia.org/wiki/Caulerpa_taxifolia#.E2.80.9EKilleralge.E2.80.9C

      Hatte mich nur gewundert wie die Fetzenfische vor den Kanaren gekommen sind. Treiben die Kanaren mit Australien Bananenhandel war mein erster Gedanke ;-).

      Aber genug abgeschweift in die Biologie, zurück zum Vulkan. Das aufsteigen der Beben im Golfo ist erstaunlich, aber erstmal nicht bedrohlich. Das Golfotal ist vor 160.000 Jahren beim Einsturz der Vulkankaldera entstanden. Das es dort zu einer Eruption kommt halte ich eher für unwahrscheinlich. Vermutlich entläd sich die Plume (Magmakammer) schon lange in der Tiefsee des kanarischen Beckens.

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  2. Komischerweise werden bei der IGN keine Beben angezeigt. bei der AVCAN erscheinen sie. Sehr seltsam!!!!!!
    VLG josch

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    1. Josch,
      die IGN veröffentlicht in der normalen Statistik nur Beben ab ML1,5 und mehr, und die lagen darunter.

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    2. Hallo Manfred

      Wobei die Beben unter 1,0 die spannenderen sind, aber ich glaub trotzdem nicht an den Golfo. Gut ist mein Bauchgefühl.

      Wer jetzt meint da blubbert irgendwelcher Brei an die Oberfläche, sollte sich mal mit den Drücken in der Tiefe auseinandersetzen. Wichtig ist da z.B. dieser Satz:

      "Die Entstehung von Magma ist ein erst teilweise verstandener Prozess."

      Geklaut bei Wiki:

      http://de.wikipedia.org/wiki/Magma#Entstehung

      Jetzt klau ich wieder bei Wiki:

      "Obwohl diese Temperaturen insbesondere in tieferen Bereichen den Schmelzpunkt des Mantelmateriales bei weitem übersteigen, besteht der Erdmantel fast ausschließlich aus festem Gestein. Der enorme lithostatische Druck im Erdmantel verhindert die Bildung von Schmelzen."

      http://de.wikipedia.org/wiki/Erdmantel

      Das Ganze liegt runde 3.000km unter uns und der Druck ist dort extrem, wenn dann schiebt da nix breiiges hoch sondern Wärme/Energie, aber leider zeigt der Tremor bei CHIE keine Auffälligkeiten. Der Tremor würde zeigen das Gestein in der Erdkruste schmilzt, was wir dann als Lava bewundern dürfen.

      Sorry fürs klauen, aber man will ja das Rad nicht immer neu erfinden ;-).

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  3. Hallo Manfred,

    hier bei uns im Golfo ist es zwar sehr, sehr heiß aber ansonsten ist alles normal. Keine komischen Gerüche, wir bemerken keinerlei Bebentätigkeit und die Tiere verhalten sich ebenfalls normal - wenn man (wie gesagt) bei dieser Hitze noch von normalem Verhalten sprechen kann. Evt. Kopfschmerzen würde ich in diesem Fall ebenfalls der Hitze und vielleicht mangelndem Trinken zuschreiben.

    LG Sigrid Spriegel

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  4. Hallo an alle Leser,

    alle Beben unabhängig von der Stärke werden auch hier angezeigt:
    http://www.ign.es/ign/resources/volcanologia/txt/boletin_HIERRO.txt
    Die Spalte "mblg" ist da entscheident. Schade nur, daß die neuen Beben immer am ENDE angehängt werden.

    Grüße aus Dormagen
    2012-08-16 10:36 Uhr MESZ

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