Mittwoch, 29. August 2012

El Hierro Vulkan - erhöhte Gaskonzentration?

NEWS:

Das Spektrum der gestrigen Beben könnte von der Lage und Verteilung nicht vielfältiger sein. Vom Golfo bei Sabinosa (oben links) um 3.06 Uhr über den Tanganasoga (oben rechts) um 6.13 Uhr bis zum Süden in die Nähe des Eldiscreto (links) um 16.43 Uhr. Auch der Tiefenbereich schwankt von 10 km im Golfo über 25 km unter dem Tanganasoga bis wieder zu 10 km im Süden. Im Moment scheint der ganze Untergrund in Bewegung zu sein. Insgesamt verzeichneten wir am Dienstag 8 leichte Erdstöße bis ML1,6. Heute Morgen bereits zwei Weitere direkt unter der Insel und im Süden.

Seit Tagen wird bereits über seltsame Gerüche, Schwingungen, Gleichgewichts- störungen und Schwindel berichtet. Hier beziehe ich mich u.a. auf Henry von Avcan der auch gestern wieder Meldungen von Anwohnern aus dem südwestlichen Golfotal und jetzt auch aus dem Süden um Restinga meldete.
Kleine Augenreizungen, Juckreiz in der Nase und ein merkwürdiges Verhalten von Tieren. Hunde im Golfotal hinterlassen einen gar "Verzweifelten" Eindruck. Nachdem es sicher nicht am Futter oder an der im Moment nicht übergroßen Hitze liegt, muß es eine andere Ursache haben.

Was nun Pevolca ?


Alle Symptome sprechen für eine erhöhte Gaskonzentration. Da ich einmal davon ausgehe, daß es aufgrund der Verteilung nicht "hausgemachte" Gase sind, bleiben eigentlich nur die vulkanischen Aktivitäten als Ursache übrig. Zuständig für die Sicherheit und Gesundheit der Bewohner ist die Pevolca (Krisenstab) und der Director general de Seguridad y Emergencias del Gobierno de Canarias Juan Manuel Santana (Bildmitte) in Persona. Es wäre jetzt dringend einmal an der Zeit neue Luftmessungen durchzuführen um festzustellen, woher die Beschwerden der Anwohner kommen. Es sollte nicht schwierig sein mit den vorhandenen mobilen Geräten kurzfristig an jedem Ort der Insel diese Messungen vor zunehmen. Auch wenn es vielleicht während der Urlaubszeit nicht in den politischen Kram passt - diese Ergebnisse zu veröffentlichen und ggf. Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen.
Das wäre mein Verständnis von Sicherheit und Gesundheitsvorsorge gegenüber den Menschen.

12 Kommentare:

  1. Hallo Zusammen,

    ich verfolge den Blog schon sehr lange. Es ist mir aus dem vergangenen Jahr nicht in Erinnerung, dass es Berichte über Schwindel, Gerüche oder besonderes Verhalten der Tiere (Hunde) gegeben hätte. Daher frage ich mich ob der Ausbruch im vergangenen Jahr eine Kleinigkeit war, die jetzt heftig übertroffen werden könnte.

    Albert aus Dormagen
    2012-08-29 12:10 Uhr MESZ

    AntwortenLöschen
  2. Genau die gleiche Frage habe ich jetzt auch, in wie fern ist den das Erdbebengebiet mit dem letztjährigen zu vergleichen und wie groß ist es überhaupt im vergleich zu anderen Vulkanausbrüchen?

    Sebastian

    AntwortenLöschen
  3. Leute, lasst mal die Kirche im Dorf. Die Beben sind derzeit eher schwach und in der Anzahl gering. Und nur, dass keine Messergebnisse veröffentlicht werden, heißt ja noch nicht, dass eine hohe Luftbelastung vorliegt. Klar, wenn irgendjemand sagt "hier riecht's komisch" und einem anderen ist leicht schwindlig, finden sich sofort Zeitgenossen, die dasselbe verspüren. Hier auf Lanzarote gibt's ständig seltsame Gerüche und schwindlig war mir gestern auch. Hitze, falsch gegessen? Keine Ahnung, aber bestimmt kein nahender Vulkan.

    Ich will die Situation nicht kleinreden und das Verhalten der IGN und der PEVOLCA kann man durchaus kritisieren. Aber dass nun die große Katastrophe bevorsteht, glaube ich nicht.

    Diese französische Website, die hier in den Kommentaren immer wieder erwähnt wird, bringt interessante Insider-Details. Aber man sollte auch da vorsichtig sein. Der Verfasser ist derselbe Mann, der im letzten Herbst höchst kuriose Beobachtungen gemacht hat. Herumfliegende Gesteinsbrocken (an Land!) sowie einen Ausbruch vor der Küste im Golfotal. Earthquake-Report hatte damals einige Berichte von ihm übernommen und dann die Zusammenarbeit sehr plötzlich eingestellt.

    Danke, Manfred, für diesen Blog. In Deinen Artikeln wird weder Panik gemacht, noch verschleiert.

    Monika, zur Zeit auf Lanzarote

    AntwortenLöschen
  4. Wir wohnen in der Nähe des Charco Azul ca. 100m vom Meer entfernt. Haben also die Beben direkt vor unserer Terrasse.

    Keiner von uns fühlt sich irgendwie unwohl, spürt oder riecht etwas Komisches. Auch unser Hund verhält sich ganz normal. Und Bekannte aus Sabinosa können ebenfalls nichts Derartiges feststellen.

    Also bitte keine Panikmache!

    Es gibt auch hier bei uns Menschen, die durch falsche Informationen in größere Ängste geraten. Das ist aber absolut nicht notwendig!

    Diese Bitte richte ich an alle Kommentatoren, die unbedingt irgendwelche Katastrophen herreden möchten.

    Das "Leben auf und mit dem Vulkan" mussten wir auch erst neu lernen. Und die Bewohner haben sich jetzt ganz gut so eingerichtet. Immerhin findet das Alles ja nun mittlerweile schon seit über einem Jahr statt. Da braucht man schon Nerven!! Wir sind uns der Gefahr aber durchaus bewusst und wissen, was im Notfall zu tun wäre. Also bitte immer schön sachlich bleiben und nicht allzu spekulativ werden.

    Ansonsten kann ich Manfred nur wieder für die Wahnsinnsarbeit, die er sich mit diesem Blog macht, danken und ihm gratulieren zu über einem Jahr Superberichterstattung.

    Liebe Grüße an Alle, die an uns "Herreños" denken
    aus dem sonnigen und sehr warmen Golfotal
    Sigrid Spriegel

    AntwortenLöschen
  5. Vulkane sind unberechenbar und bei weitem noch nicht so verstanden wie der Mensch es gern möchte.
    Es sind alle möglichen Szenarien möglich.

    - Das Magma könnte einfach als Intrusion im Erdmantel stecken bleibensich abkühlen und es kehrt Ruhe ein.

    - Die Seismische Aktivität kommt im Moment zur Ruhe und in ein paar Monaten gehts wieder los

    - in den nächsten Tagen gibt es wieder eine Seismische Krise und ein Vulkan bricht aus

    usw usw

    Aber ich glaube das es, wenn es zur Eruption kommt, "nur" ein
    effusiver, submariner Ausbruch wird wie es bei "El Discreto" der Fall war.

    AntwortenLöschen
  6. Hallo Sigrid

    Das sollte keine Panikmache sein ;-)!

    "Wir wohnen in der Nähe des Charco Azul ca. 100m vom Meer entfernt. Haben also die Beben direkt vor unserer Terrasse.

    Keiner von uns fühlt sich irgendwie unwohl, spürt oder riecht etwas Komisches. Auch unser Hund verhält sich ganz normal. Und Bekannte aus Sabinosa können ebenfalls nichts Derartiges feststellen."

    Danke für diese Info von vor Ort, wobei ich allerdings glaube das diese Beobachtungen nicht aus dem gesperrten Gebiet stammen.

    Ich will aber auch nicht dich oder andere dazu verleiten in diese Zonen einzudringen obwohl dies ziemlich einfach sein muss. Egal ob das Gebiet wegen Steinschlag, Brandgefahr oder Gas gesperrt ist. Ich betrete auch keinen Wald der wegen Brandgefahr oder Sturmschlag hier (Eifel) gesperrt ist. Solche Wege oder Gebiete sind ja nicht aus Spass an der Freud oder Schikane gesperrt. Aber danke für dein Statement direkt vor Ort.

    Ich plane gerade eh eine Reise zur Insel und scheinbar ist dieser kleine Felsbrocken im Atlantik riesengroß wenn man dies aus der Sicht eines Hobbytauchers und Hobbybotaniker betrachtet. Ich glaub mit einem Besuch schaffe ich da nicht alles.

    Den Vulkan nehm ich zwar bei meiner Planung wahr, aber noch beunruhigt mich der nicht.

    Den Franzosen hatte ich nur zur Disposition gebracht da der an Detailinfos kommt, wie auch immer. Allerdings in der Hoffnung das jemand hier seine Sprache besser versteht wie Google-Translate oder ich.

    Zum Thema Beben spüren:

    Das scheint von Mensch zu Mensch unterschiedlich zu sein, gutes Beispiel meine Holde und ich. Bei einem 4,8er Beben hab ich zwar etwas gemerkt das da etwas ist, aber meine Frau die erst seit ca 20 Jahre hier wohnt ist mir fast vor Panik auf die Arme gesprungen. Vermutlich ist das auch ein Gewöhnungsprozess wie Lärm. Wie ich Kind war sind meine Eltern in einer Wohnung direkt gegenüber einer Feuerwehrwache gezogen. Mindestens 20 Mal des Nachts sind die raus mit Martinshorn und nach 3 Nächten haben wir das nimmer gehört und durchgepennt. Schlimm war dann der Urlaub ohne Martinshorn in der Nacht ;-).

    Genau aus dem Grund halte ich menschliche oder tierische Sensoren nach der Bebenflut der letzten über 12 Monate vor Ort auch nicht als Aussagekräftig. Interessanter wären da so Sachen wie Temperatur von Brunnenwasser. Süsswasser in Form von Regen kommt ja recht wenig auf der Insel runter, somit muss das Süsswasser von irgendwo herkommen. Ein weiteres Detail wären zum Beispiel Rohrbrüche in den Trinkwasserleitungen, treten die gehäufter vor?

    AntwortenLöschen
  7. Hallo an alle und vor allen Dingen an Moni,

    auch ich bin hier auf Lanzarote und wohne direkt am Timanfaya-Gebiet. In der ganzen Zeit ist mir noch kein "seltsamer Geruch" aufgefallen und bislang war unsere Insel hier ja sehr ruhig. Dass der Untergrund es wohl nicht ist, zeigte sich am 27.8. morgens auf der IGN-Seite - siehe unten -, die ein Beben östlich von Lanzarote um 4.09 Uhr - ML weiß ich nicht mehr, war so um +/- 2 - etwa 30 km von Arrecife anzeigte. Gegen Mittag, als die Korrektur des El-Hierro-Bebens vom 25.8. auf ML 3,3 korrigiert wurde, war dieses Beben plötzlich verschwunden. Es ist aber immer noch nachvollziehbar und ich hoffe, die Seite ist auch zu öffnen. Es ist ja bekannt, daß gerade in diesem Gebiet Probe-Öl-Bohrungen laufen. Vielleicht war es ja auch nur die Erschütterung durch die Bohrung. Wer wird denn an einer offenen Information durch Verantwortliche zweifeln ????

    http://www.ign.es/ign/head/volcaSenalesDiasAnterioresHora.do?nombreFichero=EFAM_2012-08-27_04-05&estacion=EFAM&Anio=2012&Mes=08&Dia=27&tipo=2&hora=04-05

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Romy

      "Es ist aber immer noch nachvollziehbar und ich hoffe, die Seite ist auch zu öffnen."

      Ja das ist sie, habs mir gerade angeschaut. Aber hatte sich die Bevölkerung der Kanaren nicht gegen die Ölförderung bestimmt gewehrt? Manfred hatte nicht irgendwo sowas mal geschrieben? Das könnte eine Sprengung sein in einem Bohrloch. Der "hochfrequente" Impuls gut 18 Hz hört eh kein Mensch könnte passen bei weniger Energie.

      Aber ich dachte das Thema Ölförderung vor den Kanaren ist schon lange Geschichte. Das erstaunt mich jetzt doch ein wenig.

      Löschen
    2. Hallo Romy,
      mit den "seltsamen Gerüchen" meinte ich nicht irgendwelche vulkanisch begründeten Schwefelgase. Aber Du hast doch bestimmt auch schon wahrgenommen, dass hier - besonders bei Hitze - alles Mögliche riecht. Der Müllcontainer, die Hotelkläranlage, die Bewässerung mit Brauchwasser, der Fischstand auf dem Markt, die Abluftanlage des Supermercatos usw. usw.. Meine Nase wird hier jedenfalls sehr viel deutlicher heraufgefordert als in Deutschland. Ist aber nicht negativ gemeint, ich liebe die Insel!

      Monika, zur Zeit Lanzarote

      Löschen
    3. Hallo Juergen,

      nein, scheinbar und leider nicht. Siehe
      http://canariasdicenoarepsol.com/nein_zur_olforderung.html

      Das gehört zwar jetzt nicht in den Blog von El Hierro, aber das Schicksal dieser Inseln steht wirklich auf dem Spiel. Das eine naturgegeben und das andere - leider - von Menschenhand provoziert.

      Gruß Romy

      Löschen
  8. Guten Morgen allen

    Die Gaswerte sind wieder online

    Dani

    AntwortenLöschen
  9. Hallo Manfred.
    Als aktive Tierschuetzerin (juaclo.de.tl)moechte ich eine kurze Anmerkung zu den Hunden im Golftal machen. Viele von ihnen sind das ganze Jahr ueber verzweifelt, da sie meistens kurz angekettet, in jeder Beziehung schlecht versorgt sind und kaum Auslauf oder Spaziergaenge haben. Im Moment ist Jagdsaison und besonders die Podencos,die einheimischen Jagdhunde, bellen verstaerkt, da sie 2x in der Woche auf die Jagd duerfen.
    Mir hat niemand aus dem Golftal oder La Restinga etwas von den von Dir erwaehnten Symptomen berichtet, statt dessen reagieren Urlauber mit Panik auf Deinen Artikel. Vorsorge ist immer gut, gegen Gasmessungen sicher nichts einzuwenden, aber wir sollten die "Katastrophe" nicht erzwingen wollen, Naturgewalten sind nicht berechenbar und die Erfahrung des letzten Jahres hat gezeigt, dass die meisten Vorhersagen nicht eintreten. Vielleicht stoppt der Prozess wieder ganz ploetzlich und vielleicht bleibt es die naechsten 1000 Jahre so wie jetzt. Etwas weniger Panikmache waere besonders fuer die Einwohner El Hierros sehr wohltuend. Nach meinen Informationen gibt es im Moment keinerlei Sperrgebiete, den Wald bei grosser Hitze abzuriegeln macht Sinn, wir sind so von Braenden verschont geblieben. Vamos a ver.. Saludos Karin

    AntwortenLöschen

Bitte Kommentare immer mit Ihrem Namen versehen. Danke!