Sonntag, 29. Juli 2012

El Hierro Vulkan - was könnte kommen ?

NEWS:
15.06 Uhr - Erdstoß in 32 km Tiefe von ML1,8 unter Berg Tanganasoga
Am Samstag gab es nur 6 schwache Beben. Der vor einem Monat begonnene Bebenschwall scheint nun wieder vorüber zu sein. Zeit sich einmal die Entwicklung der Erdstöße näher anzuschauen. Die linke IGN Karte zeigt den Bebenverlauf seit dem 1. Januar 2012 bis heute.  Das Epizentrum liegt deutlich vor der südlichen Westspitze in Nähe des Leuchtturm. Kaum Beben im Golfo und an der Südspitze bei La Restinga. Das Ausgangszentrum liegt meist bei einer Tiefe um die 20 km. Genauso wie es vor einem Jahr im Golfo begonnen hat. Dort wird die Magmahauptkammer vermutet, die sich wahrscheinlich in den letzten Monaten weiter nach Südwesten erweitert hat. Neues Magma dürfte aus dem Erdinnern nachgeflossen sein.
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Ein Blick auf die Lage und Verteilung der Beben seit Anbeginn der Krise im Juli 2011. Begonnen hat die Aktivität im nördlichen Golfo und sich dann fächerförmig nach Süden vorgearbeitet. Die dunkleren Punkte (Beben von 2011) bilden fast eine Gerade von Nord nach Süd, was dann auch im November 2011 nachdem das Magma einen Weg nach oben gefunden hatte zur Eldiscreto Eruption geführt hat. Insgesamt wurden in den nun vergangenen 12 Monaten weit über 13 000  Beben registriert.
Die Bodenverformung bleibt hoch. Die Messkurven der Station HI09 Tacaron und HI10 Restinga verharren mit kleinen Abweichungen auf ihren Höchstständen. Die Grafik zeigt den Zeitraum April - Juli 2012. Ähnlich sieht es an der Westspitze aus. Der Druck in und um die Magmakammer ist hoch und findet keine Entlastung - also kein Ventil. Selbst vor der Eruption 2011 hatten wir nicht einen derartigen Druckanstieg zu verzeichnen.

Nachdem wir seit Wochen aus offiziellem Munde keine Verlautbarungen mehr hören, wage ich als aufmerksamer Betrachter meine Einschätzung der Lage.
Nach einer kurzen oder vielleicht auch längeren Ruhepause werden sich die Aktivitäten fortsetzen. Zur Zeit reicht der Druck noch nicht aus um einen Durchbruch zur Erdoberfläche zu finden. Der Druck wird weiter ansteigen, bis eine Schwachstelle gefunden ist. Ich vermute, daß im Bereich des alten Eldiscreto Vulkankegel die Chancen für eine Druckentlastung am Größten sind. Hier gibt es bereits ab 10 bis 15 km Tiefe "alte" Magmakanäle die einen Aufstieg ermöglichen könnten.
Ein völliges Einschlafen für die nächsten "Tausend Jahre" halte ich im Moment für unwahrscheinlich. Dazu dauert die Aktivität schon zu lange. Die letzten kanarischen Vulkane San Juan (1949) und Teneguia (1971) hatten bereits nach drei Monaten ihr Pulver verschossen und ihren Druck abgebaut.

Diese Meinung wird übrigens auch von den "Fachleuten" vor Ort" für möglich gehalten. Ob es auch so kommen wird und hier muß ich mich wiederholen "bestimmt aber allein die Natur". 

Daß es auch noch viel extremere Verformungen geben kann, die im "Dutzende Meter" Bereich liegen - hier ein Bericht in der Zeit-Online:  Tiefseevulkan pulsiert rekordverdächtig

1 Kommentar:

  1. Moin Leute

    Ich greif mal den Satz auf:

    "Hier gibt es bereits ab 10 bis 15 km Tiefe "alte" Magmakanäle die einen Aufstieg ermöglichen könnten."

    Sorry Manfred das geht nicht gegen dich, aber Erdmantel:

    "Als Erdmantel wird die mächtigste, mittlere Schale im inneren Aufbau der Erde bezeichnet. Sie liegt direkt unter der Erdkruste und ist durchschnittlich 2.850 km dick (Tiefe der Mantel-Kern-Grenze 2.898 km). Der Erdmantel ist ebenso wie die Erdkruste fest, unterscheidet sich aber in seinen mechanischen Eigenschaften und seiner chemischen Zusammensetzung erheblich von dieser obersten, vielfach aus Basalt (Meeresboden sowie unter Kontinenten) und Granit (vor allem auf Kontinenten) bestehenden „Erdrinde”:"

    Das find ich aber in der erläuterung vo Wiki interessant:

    "Es herrschen Temperaturen zwischen einigen 100 °C an der Mantelobergrenze und über 3500 °C an der Mantel-Kern-Grenze. Obwohl diese Temperaturen insbesondere in tieferen Bereichen den Schmelzpunkt des Mantelmateriales bei weitem übersteigen, besteht der Erdmantel fast ausschließlich aus festem Gestein. Der enorme lithostatische Druck im Erdmantel verhindert die Bildung von Schmelzen."

    Hier mal die Wikiquelle:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Erdmantel

    Also was ist solch ein Vulkan? Fest durch fest passt nicht. Mantel ist fest und Kruste ebenso ansonten könnten wir nicht springen auf der Murmel. Vulkane würde ich eher als thermische Lecks bezeichnen die durch Reibung vom äußerern Erdkern und einem festen inneren Erdkern entsteht. Dort entsteht Reibung, man rubbel nur mal einfach seine Hände ;-).

    Hier haben wir dann die Energie (Wärme/Hitze) und die will nach oben/außen. Wieder ein bildlicher Vergleich:

    Die Erde ist ein Haus, welches gut isoliert ist. Aber es gibt Fenster, die einfachverglasten Fenster sind die Vulkane.

    Auch wenn wir mit Magma etwas zähflüssiges verbinden, flüssig wird das Zeugs erst unter geringen Druck. Selbst im 5km Tiefe klopft da keine zähflüssige Magma sondern nur eine "Herdplatte" und genau deshalb nennt man dies Hotspot.

    "Ein völliges Einschlafen für die nächsten "Tausend Jahre" halte ich im Moment für unwahrscheinlich."

    Manfred das seh ich auch so, ist zwar auch nur Bauchgefühl aber was solls. Aber die Eruption läuft zu lange für ein normales Intermezzo.

    Ich würde mich im SW der Insel konzetrieren. Der Diskrete war ein Überdruckventil, ich glaub die Hauptaktion verläuft genau dort.

    Für El Hierro seh ich nicht bödes zur Zeit, aber schubs mal solch einen Felsbrocken auf Seite. Weißt Du eigentlich welche Energien da frei werden. Übrigens Energie = Wärme ;-). Und manchmal ruckelt es bei Fest auf Fest, mich erstaunt die horizantale Verschiebung der ganzen Insel.

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