Samstag, 7. Juli 2012

El Hierro Vulkan - herzliche Herrenos

NEWS:
15.06 Uhr - erstmals ein kleines Beben von ML1,6 in 14 km Tiefe um 12.34 Uhr im Süden.
19.15 Uhr - seit 17.30 Uhr setzt wieder verstärkt der Tremor ein. Kurz zuvor ein ML3,0 Beben in 21 km Tiefe.
22.35  Uhr - zwischen 20.27 Uhr und 21.00 Uhr - 4 Beben zwischen ML3,0 und ML3,8 in 18 - 22 km Tiefe am Westzipfel.
Die Erdbebenaktivität verlangsamt sich weiter. Gestern hatten wir 50 Erdstöße, davon allerdings genau die Hälfte nämlich 25 Beben zwischen ML2,0 und ML3,0. Ein Beben lag darüber bei ML3,1. Auf der IGN Grafikkarte oben sind die jüngsten Beben rot bzw. rosa markiert. Das Zentrum wanderte gestern und in der Nacht um einige Kilometer Richtung Osten - Richtung Eldiscreto Ausbruchstelle. Die Ausgangstiefe liegt weiter mit einigen kleinen Abweichungen bei 17 bis 21 km.
Auch wenn die Erdstöße in den letzten Tage weniger wurden bedeutet das noch lange nicht das Ende der Aktivität. Seit nun mehr einem Jahr beobachte und kommentiere ich den El Hierro Vulkan und kenne inzwischen einige seiner Eigenarten und auch die typischen Wellenbewegungen. Ich vermute weiter und damit bin ich nicht allein, daß bei einem Anstieg der Beben in flachere und höhere Zonen wir uns an einer altbekannten Stelle im Süden wieder treffen. Auch aus Gesprächen mit Anwohnern und Wissenschaftlern ist das immer wieder heraus zu hören. Selbst die IGN schließt ja Beben in den kommenden Wochen bis ML4,6 nicht mehr aus.

Heute möchte ich einmal mein Team, meine Familie vorstellen. Viele Exkursionen unternehmen wir wie schon seit Jahren gemeinsam. Es geht nicht nur um den Vulkan, sondern um die vielen versteckten und nicht so einfach zu entdeckenden kleine Geheimnisse der Insel. Über die Jahre haben sich herzliche Kontakte zu vielen Herrenos entwickelt. Wie hier auf dem Bild mit Mercedes einer alten Dame aus Sabinosa die meine Frau in die Technik der Weberei einweist.



Oder hier im tiefsten Keller eine Sammlung von interessanten Exponaten eines längst verstorbenen Großvaters. Es ist immer die Art und Weise wie man sich den Herrenos nähert und mit ihnen umgeht.
Ein liebevolles und herzliches Völkchen. Nur wer ihnen Wärme, Verständnis und ehrliches Interesse entgegenbringt öffnet ihre Türen.
Aber auch Gespräche mit Politikern, wie hier mit dem Senator im Kanarischen Parlament, Javier Morales aus El Hierro, brachten neue und interessante Erkenntnisse.
Er ist als ehemaliger Wirtschaftsdezernent und stellvertretener Inselpräsident der Vater des regenerativen Energieprojekt "Gorona". Diesem Thema werde ich nach der Vulkankrise übrigens meinen Hauptaugenmerk schenken. Auch viele Kontakte und Besuche bei alten und neuen Residenten waren sehr erfreulich. An dieser Stelle an Alle nochmals unser herzliches Dankeschön für die freundliche Aufnahme und Bewirtung.
Die wenigen anonymen "Kommentatoren" blieben anonym. Es waren und sind Einzelmeinungen die sich in deren Gehirnzellen entwickelt haben und sich in keinster Weise auf der Insel wieder spiegeln. Menschen die glauben die Insel für sich gepachtet zu haben und selbst einen Herreno in der Nachbarschaft schon als Fremdkörper betrachten.
El Hierro ist mir eine Herzenssache und damit auch meine Insel. So wird es auch weiter bleiben. Wir diskutieren hier über El Hierro und den Vulkan. Es ist kein Forum sondern ein Blog. Sachbezogene Kommentare gerne - alles Andere bitte wo anders abladen, vielleicht in einem "Troll-Forum".

19 Kommentare:

  1. http://earthquake-report.com/2011/09/25/el-hierro-canary-islands-spain-volcanic-risk-alert-increased-to-yellow/
    Hier wird davon gesprochen, dass La palma und Teneriffa sich auch horizontal verschoben haben.Der Grund dafür kann nicht nur die Aktivität von El Hierro sein. Hat jemand Ahnung was für Gründe noch verantwortlich sein könnten?
    LG
    T.M.

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    1. Hallo T.M.,
      das habe ich auch gelesen. Genauere Angaben gibt es leider nicht. Ich denke, daß alle Inseln auf einer großen Magmablase schwimmen und durch Veränderungen und Aktivitäten, wenn auch am Rande wie jetzt in El Hierro, irgendwie tangiert werden.
      Gruß
      Manfred

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    2. Hallo

      "Hier wird davon gesprochen, dass La palma und Teneriffa sich auch horizontal verschoben haben.Der Grund dafür kann nicht nur die Aktivität von El Hierro sein."

      Das liegt vermutlich daran das es mit El Hierro die jüngsten Inseln sind. Das sind zwar mehrere hunderttausende/Mio. Jahre aber in der Erdgeschichte ist das nix.

      Also bitte nicht überbewerten.

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  2. Ich geben Ihnen völlig Recht, Herr Betzwieser, wenn Sie schreiben: "Die wenigen anonymen "Kommentatoren" blieben anonym. Es waren und sind Einzelmeinungen die sich in deren Gehirnzellen entwickelt haben..."
    Wo bitte haben Sie Ihre Meinung entwickelt, wenn nicht im Gehirn? Hinweise auf den ungewöhnlichen Ursprung Ihrer Meinung gibt die Lektüre dieser Seite. Rechts steht unter "Über mich": "Er liebt seine Insel und gibt Einblicke und Hindergrundwissen zum Alltagsleben auf dieser kleinen Insel in verständlicher Form an seine Leser weiter."
    Wer in der Dritten Person über sich selbst schreibt oder spricht, dem begegnen Psychologen mit Vorsicht.

    Helga Steinbrecher

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    1. nur eine kleine Anmerkung:
      Die "Ich" -Form sehen Psychologen aber auch sehr kritisch. Sollte vielleicht mal das "Wir" probiert werden.

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  3. Richtig so. Diese Typen die sich wie kleine Herrscher aufspielen, haben wir auch auf Teneriffa. Nur ich, mein Geld und meine scheinbare Überlegenheit ist wichtig. Wie es dem einheimischen Nachbarn geht, spielt überhaupt keine Rolle und interessiert nicht. Sie haben ganz vergessen auf wessen Land sie überhaupt leben. Deutsche Tugenden über alles und der andere soll mitspringen, sonst wird geklagt. Das ist leider die Realität.
    mfG
    C.Meisner aus Puerto de La Cruz

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  4. Hallo, an alle Mitleser...

    ich verfolge hier (wie sicher viele andere auch) schon seit langem die Berichte über El Discreto & Co. Ich bin dem Herrn Betzwiser sehr zu Dank verpflichtet, da ich hier täglich aktuelle Infos bekomme, meinen aufrichtigen Dank dafür.
    Mag sein, dass ich nicht immer 100%ig gleicher Meinung mit der Wertung bin, aber dies berechtigt niemanden, den Autoren oder andere Kommentatoren zu verunglimpfen bzw. anzugreifen. Wir haben Rede- und Meinungsfreiheit, aber Herr Betzwieser hat hier nicht nur "Hausrecht", sondern ist auch verpflichtet, unpassende (in welcher Form auch immer) Wortmeldungen zu kommentieren oder zu entfernen. Ich frage mich ehrlich, was manche Leute immer wieder dazu treibt, sich und ihre Meinung in "fremden" Blogs und Foren kundzutun. Es steht ihnen doch frei, Blogs mit anderer Meinung zu meiden und wenn sie denn etwas kritisieren wollen, dann sollten sie sich aber auch die Arbeit machen und einen eigenen Blog àla "Der Anti-Betzwieser" aufzumachen, aber nein, daß wäre ja mit Aufwand verbunden und wer würde dann diese Blogs lesen ? Sicherlich wenige bis keiner und dann könnte "man" ja nicht im Mittelpunkt stehen oder überhaupt nicht beachtet werden, was meiner bescheidenen Meinung nach der Hauptgrund für solche "Schmierereien" ist.

    Genug jetzt, kehren wir zum eigentlichen Thema wieder zurück, dies ist wesentlich interessanter und nicht so nervenaufreibend. Ich bin mal gespannt, wie sich das Ganze weiterentwickelt.

    Gunnar aus Sachsen-Anhalt

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    1. Ich gebe Ihnen vollkommen recht. Dort wo Menschen etwas "machen", kann man nach langem Nachdenken immer was kritisieren. Es gibt leider solche Menschen, die zwar selbst noch nie was auf die Beine gestellt haben aber bei den anderen, die versuchen, was zu tun, immer nur das Haar in der Suppe suchen.

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  5. Hallo Manfred

    "19.15 Uhr - seit 17.30 Uhr setzt wieder verstärkt der Tremor ein. Kurz zuvor ein ML3,0 Beben in 21 km Tiefe."

    Dieses Bebenstakato hat mich auch überrascht, aber da bin ich nicht alleine. ER war da auch leicht erstaunt drüber. Aber alle Beben waren wieder im SW der Insel. In dem Zusammenhang wären da mal gerade die Daten von der Station CORC interessant.

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  6. Vor ungefähr 10 Minuten gab es ein in Frontera deutlich spürbares Beben. Bei IGN steht es noch nicht, das dauert. Der Tremor sieht nicht lustig aus. Könnte eine ungute Nacht geben.

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  7. Na ja, so wirklich überraschen konnte das doch nicht. Nur weil mal zwei Tage die Beben nicht ganz so zahlreich waren, bedeutet das ja noch lange keine Rückkehr zu normalen Verhältnissen.
    Sorry, Juergen, das musste jetzt einfach sein ;-)

    Ich habe im letzten Jahr sehr viel über Erdbeben und vor allem über Vulkane gelesen. Natürlich bin ich dadurch nicht zur Sachverständigen geworden. Aber ich habe doch so viel begriffen: Solche Ereignisse sind nicht zuverlässig kalkulierbar und alle Voraussagen können sich innerhalb weniger Stunden als überholt erweisen.

    Ich hoffe und glaube, dass für die Insel und ihre Bewohner/innen keine Gefahr besteht. Aber wie sich das Ganze wirklich weiter entwickelt, kann nur die Zukunft zeigen.

    Monika aus Hessen

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    1. Hallo Monika

      "Sorry, Juergen, das musste jetzt einfach sein ;-)"

      Du musst dich nicht entschuldigen.

      Übrigens eine Tauchbasis in Restinga betreibt auch einen Blog über die ganze Geschichte. Ist zwar nicht täglich wie Manfred das macht und ohne Kommentarfunktion.

      Interessant find ich den heutigen Eintrag:

      "So wünscht sich schon so mancher, dass doch endlich in diesem menschenleeren Gebiet um den Leuchtturm, ein Ausbruch an Land stattfinden soll.

      Sie träumen von einem Ausbruch, der Touristen anlockt, so wie damals auf La Palma 26.10 - 18.11.1971"

      Hier der Link: http://www.el-hierro-tauchen.de/Blog/Eintrage/2012/7/7_Keine_Veranderungen.html

      Ich teile diese Hoffnung nicht, da dies für den Flugverkehr von und zu den Kanaren zu fatalen Ausfällen führen würde. Wenn schon eine Eruption dann bitte in der Tiefsee unter 1.000m weit vor der Insel. Was der Diskrete angerichtet hat kann man ja auf den Videos im Youtubechannel der Basis betrachten und gerade erholt sich das Meer überraschend schnell davon.

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    2. Ja, so ein netter kleiner Ausbruch in unbewohnter Gegend - das hört sich erst mal nicht schlecht an. Aber auch beim Ausbruch des Teneguia auf La Palma sind meines Wissens zwei Menschen durch Gasvergiftung uns Leben gekommen. Die sind wohl zu nahe an den Krater rangegangen. Also bitte nicht unterschätzen, so richtig gutmütig sind Vulkane selten.

      Zugegeben, eine touristische Attraktion wäre das schon. Trotzdem besteht ein solcher Wunsch sicher nur bei einer Minderheit der Inselbewohner.

      Wie ist das, legt eigentlich jeder Vulkanausbruch den Flugverkehr in der weiteren Umgebung lahm? Ich erinnere mich natürlich an die Situation vor einigen Jahren, als Aschepartikel die Flieger in halb Europa am Boden hielten. So heftig kommt's wohl nur selten. Aber wenn keine Chartermaschienen mit Touris landen könnten, wäre das für das ohnehin gebeutelte Spanien fatal.

      Monika aus Hessen

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    3. Hallo Monika

      "Wie ist das, legt eigentlich jeder Vulkanausbruch den Flugverkehr in der weiteren Umgebung lahm?"

      Moderne Jettriebwerke scheinbar schon, ich müsste jetzt genau recherchieren aber die kleinsten Flugverbotszonen waren wenn ich es richtig im Kopf hab bei 1.000km Radius um das Eruptionsgebiet bei kleineren Eruptionen. Das wäre fatal, vlt. seh ich die Entwicklung der vulkanischen Tätigkeit auch etwas positiver und sehe dem Ganzen nicht so extrem entgegen.

      Einen neuerlichen Auswurf des Diskreten fänd ich auch nicht so dolle, ich plane für Januar einen Besuch in Restinga und will dann dort auch tauchen gehen. Da wäre so eine Aktion von unserem "Kleinen" wie 2011 eher kontraproduktiv.

      Vlt. schreibe ich mir bei meinen Kommentaren auch die Situation dort etwas positiv. Eben der "Wunsch ist der Vater des Gedankens". Vlt verstehst Du nun das ich auf die Aktivitäten gelassener reagiere.

      Zu den Bewohnern der Insel hab ich schon jetzt vollstes Vertrauen, falls noch jemand das Archiv nicht gefunden hat bei Jutta & Günter:

      http://www.el-hierro-tauchen.de/Blog/Eintrage/2011/10/11_Eintrag_1.html

      Nix Hektik an diesem Tag und die Taucher konnten am Nordteil der Insel des nächsten Tages schöne Tauchgänge erleben wie ich in anderen Foren lesen konnte. Auf der alten Web-Site hatte er Günter dazu auch schöne Bilder und Beiträge.

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    4. Ach Moni noch ein Nachtrag zu den Toten 1971. In den Alpen sind erst vor wenigen Tagen 5 Menschen in den Tod gestürzt, denen fehlte beim Abstieg vom 4.000er wohl das Seil. Das ist tragischer Leichtsinn den Urlauber leider immer wieder begehen.

      Wenn man mal das innere der Erde betrachten will, dafür gibt es den Nyiragongo. Hier mal ein Clip wie sich Wissenschaftler dem nähern:

      http://www.youtube.com/watch?v=6qMYmNg6K_8

      Übrigens dahin gibt es auch Führungen:

      http://www.youtube.com/watch?v=rMUQNQBsPY0

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  8. "Troll-Forum" erscheint mir als der hübscheste Vorschlag seit langem...
    Aber nun zu einer Frage, die mich seit längerer Zeit bewegt: Auf El Hierro gibt es doch diese besonderen Echsen? Konnte man schon Beobachtungen machen, ob und wie diese auf Schwarmbeben auf der Insel reagieren? Wissen Sie etwas darüber Manfred?
    Rosina aus dem Chiemgau

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    1. Hallo Rosina,
      Tiere verhalten sich unterschiedlich auf Beben. Ameisen sind besonders sensibel und spüren bzw. reagieren schon Minuten vor einem Erdstoß. Vor ca. 3 Wochen hatte ich einen Artikel über die Untersuchung an Ameisen in der Eifel eingestellt. Blättere bitte zurück.
      Ob auch die Rieseneidechsen von El Hierro besonders darauf reagieren kann ich nicht beantworten. Hier müßte ich mal in der Aufzuchstation im Golfotal nachfragen. Die Pfleger und Forscher haben hier sicher Beobachtungen machen können. Ich bleibe am Ball und versuche das festzustellen.
      Gruß in den Chiemgau
      Manfred

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    2. Hallo Rosina

      Eine interessante Frage, ebenso interessant wie die anderen Tiere darauf reagieren. Ich weiß das Manfred einen Hund besitzt, leider ist der nicht auf dem "Teamfoto". Ist der mit Manfred und wenn ja wie verhält der sich?

      Ich hab ja bis 2003 Rassekatzen gezüchtet und konnte da vor Erdbeben Verhaltensänderungen feststellen, gut bei mir sind die Beben ausgelöst durch die Plattentektonik. Die haben da je nach Charkter unterschiedlich reagiert, eine Schmusekatze wurde da z.B. zur Kratzbürste oder auch andersrum.

      Genauso interessant wäre das Verhalten der Insekten auf der Insel, vlt. kann uns da Manfred da Live vor Ort auch etwas drüber berichten.

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  9. Wegen des Flugverkehrs sehr ich für die Kanaren keine grosse Gefahr. Störend wären natürlich Aschewolken. Da hier aber meist ein frischer NO-Passat herrscht, würden diese Richtung Südamerika aufs offene Meer getrieben.

    LG aus La Palma

    Ödi, der seit 1991 Urlaub in La Restinga macht.

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