Sonntag, 15. Juli 2012

El Hierro Vulkan - Epizentrum "Faro de Orchilla"

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Der Vergleich des IGN Erdbeben-Histogramm vom Juli 2011 (links) und des aktuellen Histogramm vom Juli 2012 (rechts) lässt Parallelen erkennen. Ein starker Bebenschwall mit bis zu 200 Erdstößen am Tage und ein anschließendes Abflauen der Bebenaktivität. Der kleine Unterschied ist rot hinterlegt. Beben mit einer Stärke von mehr als ML2,0. Davon hatten wir bei der jüngsten Aktivität mehr als genug. Ich mag und kann dies nicht werten, aber es fällt schon auf. Ob natürlich dieser Vergleich als Strickmuster für eine Abschätzung der zukünftigen Entwicklung taugt, ist eine andere Frage. Zumindest ist es vielleicht ein Hinweis wie sich der Vulkan weiter verhalten könnte.
Nach nur wenigen Beben mit bis zu ML2,5 am gestrigen Tag, kam am Abend doch noch eine deftige Entladung. Um 19.52 Uhr ein Erdstoß mit ML3,4 in 20 km Tiefe vor dem Leuchtturm von Ochilla im Südwesten (Bild). Das Bebenzentrum verharrt weiter in Tiefen um die 20 km und schafft es anscheinend nicht an dieser Stelle Höhengewinne zu erzielen. Starke Gesteinsverdichtung, eine festere Mineralienmischung und keine Spalten in die das Magma eindringen kann, dürften die Ursache sein. Wie eine Barriere liegt diese Sperrschicht über der Magmakammer und macht ein Vordringen im Moment unmöglich.
Die Umgebung des Leuchturm "Faro de Orchilla" ist zur Zeit das Epizentrum. Ein inzwischen nicht mehr genutzter Leuchtturm am ehemaligen 0-Meridian. Viele Jahrhunderte lang endete hier die bekannte Welt. Auch als Columbus 1492 weiteres Land im Westen entdeckte, blieb man bei dieser Einstellung. Columbus verweilte sogar auf seiner zweiten Amerika-Reise für einige Tage in Nähe des O-Meridian. Noch 1634, also 150 Jahre nach der Entdeckung Amerikas berief Papst Luis VIII eine Versammlung von führenden Geographen ein, die El Hierro als "Meridian primero" festlegten.
Auch zur damaligen Zeit ist die Kirche der Zeit um Jahrhunderte hinterher gerannt. Es passte einfach nicht in das kirchliche Weltbild.

Erst im Jahre 1884 wurde auf einer Konferenz in Washington beschlossen, den O-Punkt nach Greenwich zu verlegen. (Auszug aus meinem Buch)


1 Kommentar:

  1. moin moin - was sagen eigentlich die wissenschaftler vor ort wegen den tremoraktivitäten unter den anderen inseln, im vergleich zu der ausbruchperiode 2011/2012 ist ja diesmal dort mehr los. sollten sich dort noch mehr magma ansammeln als bei dem ersten ausbruch vom diskreten und wie stabil/instabil wird die gesamte region eingeschätzt, gibt es wissensch. untersuchungen, ob es schon einmal einen richtig großen ausbruch gab (wasser und magma sind ja nicht immer sotoll wenn sie aufeinander treffen) lg aus hessen

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