Samstag, 3. März 2012

El Hierro Vulkan - Bilanz der "Ramon Margalef"

NEWS: 15.21 Uhr Beben von ML1,6 in 10 km Tiefe/Tanganasoga
Foto: OIE
So sahen die Wissenschaftler auf der "Roman Margalef" ihren Kontrollraum. Wie die Forscher des Spanischen Institut für Ozeanographie (OIE) gestern am Freitag nach ihrer Rückkehr in ihren Heimathafen Vigo bei einer Pressekonferenz erklärten, haben spanische Vulkanologen zum ersten Mal überhaupt die Gelegenheit gehabt, die Entstehung eines Vulkan direkt zu beobachten. Nach vier Monaten Arbeit, mit insgesamt 30 Forschern an Bord der Roman Margalef, waren alle vom Erfolg ihrer Mission begeistert.
"Es gibt einen neuen aktiven Vulkan" so José Ignacio Díaz, Leiter der OIE und der Oceanographic Flotte. Wie 20.minutos.es weiter berichtet, wurde die Unterwasserwelt im Süden von El Hierro schwer geschädigt. "Das Leben in der Gegend des Vulkans ist verschwunden, aber wenn die Aktvität erlischt, wird vieles wiedergeboren werden".
Die Arbeit auf dem Schiff war schwierig, da meist mit Schutzmasken wegen der giftigen Dämpfe gearbeitet werden musste. Auch der Eruptionstrudel konnte nur mit Sicherheitsabstand umfahren werden. Wegen der starken Wassertrübung konnten manche Aufgaben nur mit großer Kraftanstrengung gelöst werden.
Auch in den letzten Stunden gab es wieder vier Beben mit mehr als ML1,5. Ob es das letzte Aufbäumen oder eine neue Reaktivierung des Eldiscreto ist, kann im Moment selbst die Wissenschaft nicht sagen. Tatsache ist, daß die Beben in den letzten Tagen wieder zu genommen haben und vermehrt unter dem Golfo im Bereich der Magmahauptkammer auftreten. Wer jetzt bereits ein Erlöschen der Aktivität herbei reden möchte verkennt die Situation und kennt nur ungenügend die Verhaltensweise eines Vulkan.
Ich erinnere an die vergangenen Monate, wo schon so oft das Ende des Eldiscreto vorher gesagt wurde.
Wie z.B. im Oktober 2011 der Krisenstab bzw. der Inselpräsident Alpidio Armas anlässlich einer Pressekonferenz. Daß er sich damals getäuscht hat und am nächsten Tag La Restinga evakuiert und die Warnstufe "Rot" ausgerufen werden musste, ist sicher noch in Erinnerung.
Warten wir also ab und gönnen den Fischern von Restinga ihre Unterstützungszahlungen. Zur Zeit ist es einfach noch nicht möglich gefahrlos auf das Meer zu fahren und in den ohnehin toten Strandabschnitten des Südens Fische an Bord zu ziehen.
Ohne Subventionen wäre El Hierro auch ohne Vulkan, eine arme Insel. Der selbst erwirtschaftete Ertrag würde vielleicht noch das tägliche Essen garantieren. Aber es gäbe keinen Flugplatz, kein Golftunnel, keine gut ausgebauten Meeresschwimmbäder, kein neuer Hafen und sicher nicht das gut ausgebaute Straßennetz um nur einige Dinge beim Namen zu nennen.
Auch das Geld aus Deutschland hat über die Brüsseler EU Kassen seinen Weg auf die Insel gefunden. Jeder, und gerade der Deutsche hat das Recht, umfassend Informationen auch über den Eldiscreto zu erhalten - und das Interesse ist immer noch groß. Es ist kein Privileg von einigen Residenten für sich alleine El Hierro in Besitz zu nehmen.
Bereits im Dezember 2011 habe ich die Urlaubskampagne gestartet mit dem Ziel, El Hierro als Urlaubsinsel schmackhaft zu machen. Wie ich weiß, haben bereits viele Leser ihren nächsten Urlaub auf El Hierro eingeplant. Nutzen wir doch einfach alle diese Blattform um über die Schönheiten, die Ruhe, die Quesadillas, den Wein und die einzigartige Natur umfassend zu informieren. Zum zukünftigen Wohle aller Herrenos. Das wäre mein Wunsch.

11 Kommentare:

  1. Lieber Manfred

    An dieser Stelle möchte ich von meiner Seite her danken, für die vielen tollen Berichte und aufmunderte Worte, die bis Heute von Dir geleistet wurden.
    Seit der Blogg wieder für alle offen ist, sind die Mäckerer aus den Löchern gekrochen.
    Diese auf der Insel lebende Kommentatoren sind nur Gäste auf einer Insel, die der Bevölkerung El Hierros gehört.
    Gestern wurde über negativ über die Fischer gesprochen. Wieso sollen diese nun auf die Ost-, Nord- oder Westseite fahren, um zu Fischen? Sie kriegen eine Entschädigung, die höher ausfällt, als wenn Sie arbeiten würden. Ein anderer positiver Aspekt: die Fischgründe in diesen Regionen können sich erholen.
    Mir hat ein Spanier, denn ich kürzlich in der Schweiz traf, gesagt, dass die Mentalität der Spanier nicht mit uns Mitteleuropäer zu vergleiche sei. Da hat er vollkommen Recht.
    Ich kann das verstehen und akzeptieren, dass die Spanier, bzw. die Insulaner anders denken und Leben.
    Für mich ist es wichtig, das wir in diesem Blogg unsere Gedanken zum Vulkanismus und derer Auswirkung schreiben können.
    Wünsche allen ein schönes Weekend und Grüsse aus der Ostschweiz.
    Carlos Bernal (mit 62.5% spanischem Blut)

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  2. Guten Morgen,
    erst mal wieder ein Dankeschön an Manfred für den Blog und die Berichterstattung.

    Ich habe drüber nachgedacht, ob die Vorwürfe von Daniel und Barbara irgendwie berechtigt sind und warum sie überhaupt erhoben werden. Auch bei sehr kritischer Selbstbeterachtung kann ich nichts Schlimmes an meinem Interesse für die Vorgänge vor El Hierro finden. Zunächst war ich fasziniert davon, dass in der Nähe von Lanzarote (wir wohnen zeitweise dort) so etwas Beeindruckendes stattfindet. Und dann merkte ich, wie spannend das Thema Vulkanismus ist und wie wenig ich darüber weiß. Und das als "halbe" Lanzaroteña! Hier im Blog - aber nicht nur hier - kann ich mich informieren, ein bißchen Wissen ansammeln und gleichzeitig die schon früher gefühlte Verbundenheit mit den Canarios erweitern. Denn ganz ehrlich: El Hierro lag für mich bisher ziemlich weit weg. Und ich meine damit weniger die Kilometer. Nun freue ich mich darau, die Insel und vor allem La Restinga kennenzulernen.

    Vermutlich haben die anderen User andere, aber nicht weniger gute Gründe, hier reinzusehen und mitzuposten. Uns zu unterstellen, wir warteten auf eine Katastrophe und wollten mitbekommen, wie es Verletzte oder gar Tote gibt, ist infam. Aber anders kann ich Barbaras letztes Posting nicht verstehen. Josch hat richtig gefragt: Warum liest man hier mit, wenn man den Blog nicht mag? Es gibt im Internet Millionen Webseiten und Blogs, die mich nicht ansprechen. Fordere ich deshalb die Schließung? Welches Interesse haben auf der Insel lebende Menschen, dass nicht mehr informiert und diskutiert wird? Außer einer negativen Grundeinstellung fallen mir da nur zwei Motive ein: Entweder man befürchtet (wie ich meine, zu Unrecht) dass der Blog dem Tourismus schadet. Oder im Gegenteil, man möchte die Insel lieber vor der Welt verstecken und eben keine zusätzlichen Urlauber hier haben.

    Jedenfalls sollten sich die interessierten User kein schlechtes Gewissen machen lassen, es gibt keinen Grund dafür.

    Monika aus Hessen

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    1. @ Monika
      Hast du super geschrieben,das spricht mir aus der Seele.Auch ich möchte mich bei Manfred für die Super-Berichterstattung bedanken. Mach weiter so!!!!
      VLG
      josch

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  3. Ja und Herzlichen Glückwunsch zu den über 1200000 Seitenaufrufen!
    Kennt jemand Links zu den anderen Seismographen CTAN, CCUM, CMC, CRST, CJUL, CTIG, CTAB ?

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    1. Ich glaube die sind nicht öffentlich:

      https://plus.google.com/photos/110327184570944806725/albums/5715699557480590321?banner=pwa&gpsrc=pwrd1#photos/110327184570944806725/albums/5715699557480590321/5715699986421296338

      Foto von EQ Report

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    2. Ach so,ich will ja nicht anonym posten:)
      M.F.

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    3. Ich glaube die sind nicht öffentlich:

      https://plus.google.com/photos/110327184570944806725/albums/5715699557480590321?banner=pwa&gpsrc=pwrd1#photos/110327184570944806725/albums/5715699557480590321/5715699986421296338

      Foto von EQ Report

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    4. @M.F.Vielen Dank für den Link.

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  4. Ein Beben der Stärke 6,6 am anderen Ende der Welt um 12:19 zeigt wieder einmal den unterschiedlichen Darstellungsmaßstab auf den Grafiken vom IGN. Während auf CHIE (El Hierro) nichts erkennen ist, kann man es u.a. auf EOSO (Gran Canaria) deutlich ab 12:40 1,5 Stunden lang verfolgen.

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  5. Hallo Manfred!!!!
    Danke für di Informationen über die Vulkantätigkeit auf El-Hierro. Ich bin hier ganz zufällig auf die Seite gestoßen. Wir sind schon seit 5 Jahren regelmäßig auf der Insel El Hierro und freuen uns auf "echte Informationen". Wir haben die ganze Insel bereits erwandert und die Vulkanlandschaft um La-Restinga fasziniert immer wieder. Wir waren letzten November vor Ort und konnten uns direkt vor Ort überzeugen. Die Beben haben wir nicht gespürt obwohl davon berichtet wurde. Vieles wurde auch extrem hochgebauscht und traf nicht wirklich zu.Es gab zwar ein kleines Polizeiaufgebot aber man wurde nicht gehindert auf die Hafenmauer zu gehen. Im ganzen freuen wir uns das die Insel keinen Schaden genommen hat und für die Bevölkerung Vorkehrungsmaßnahmen getroffen wurden.

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  6. Gerade habe ich die Kommentare der letzten beiden Tage gelesen und nun habe ich das Bedürfnis, dazu auch etwas zu sagen: Als seinerzeit das von Menschen gemachte Mondflug-Programm lief, ging ich noch zur Schule und die meisten von uns waren anfangs auf das Radio angewiesen, denn Fernsehen war noch nicht selbstverständlich. Sowas wie dieser Blog war damals unvorstellbar! Als wir dann die Möglichkeit hatten, den Mondflug übers Fernsehen zu verfolgen, taten wir das aus Interesse und Begeisterung. Ich kannte niemanden, der sich wünschte, daß den beteiligten Menschen etwas schlimmes passierte. Heute genieße ich es, diesen Blog zu lesen und mich täglich aktuell zu informieren. Damals wie heute wünsche ich mir nicht, daß jemand zu Schaden kommt. Aber so ein Ereignis wie die Geburt eines Vulkans/einer Insel via Internet weltweit miterleben zu können finde ich großartig.
    Grüße aus dem Chiemgau
    Rosina

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