Montag, 13. Februar 2012

El Hierro Vulkan - und es rumpelt weiter

NEWS: - 8.27 Uhr - Beben von 1,8 RSk. in 11 km Tiefe im Süden
Fast 13.000 Erdbeben seit dem 19.7.2011. Ohne Unterbrechung rumpelt es nun schon seit fast 7 Monaten im Untergrund. Viele kleine Erdstöße die nur von den Messgeräten aufgezeichnet werden und für den Menschen nicht spürbar sind. Aber sie sind da. Auch der gestrige Sonntag machte da keine Ausnahme. Um 11.28 Uhr ein Beben mit 2,0 RSk. und um 22.06 Uhr mit 1,9 RSk. in 9 km bzw. 10 km Tiefe. Auf der Avcan Grafik (links), die den Zeitraum vom 1.1.12 bis heute darstellt, also die letzten 6 Wochen, ist die Zunahme der Beben und das Ansteigen der Bebentiefe Richtung Erdoberfläche zu erkennen.

Die meisten Beben kommen inzwischen aus nur noch 10 km Tiefe. Ein Zeichen dafür, daß sich die Magmablase immer weiter nach oben voran arbeitet. Durch das Wegsprengen und das Aufschmelzen der Magma Kammerdecke entstehen diese Erschütterungen. Natürlich kann dieser Vorgang abrupt abreißen, wenn der Förderdruck aus den tieferen Erdschichten nachlässt. Im Moment deutet jedoch nichts darauf hin.
Etwas Aufregung gab es gestern Vormittag als vor den Augen von tausenden Webbeobachtern ein privater Katamaran bis an die Eruptionsstelle heran fuhr. Noch gilt die 4 Meilen Sperrzone (ca. 7,2 km) um die Ausbruchstelle. Lediglich ein schmaler Korridor von der Hafenausfahrt Richtung Osten ist freigege- ben. Das Boot kam aus La Gomera und verschwand später Richtung Westen.  Es stellt sich natürlich die Frage, warum die Polizei bzw. der Krisenstab tatenlos zusieht. Der Seenotkreuzer liegt immer startbereit im Hafen und wäre in wenigen Minuten vor Ort. Dies ist nicht der erste Vorgang dieser Art. Bereits vor Wochen ist ein Segelboot tief in die Sperrzone eingedrungen.
Bild: picture alliance / dpa
Auch andere Unterwasser-Vulkane hinterlassen ihre Spuren. Wie dieser Ausbruch im Juli 2005 im Pazifik. Dampfende Lava und die grün/gelbliche Meeres- verfärbung kennen wir ja schon. Aber - und da stimmen Sie mir sicher zu, nicht in dieser Brillanz und Vielfältigkeit wie das unser Eldiscreto kann.

38 Kommentare:

  1. Hallo Zusammen,

    es hat um 08:27 heute schon wieder mit 1,8 gerumpelt. Das Zentrum lag im Bereich Küste nord-westlich des aktuellen Ausbruchs.

    Grüße
    Albert aus Dormagen, wo es gerade leicht schneit.

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  2. Mich interresiert mal warum sich das Wasser an der Ausbruchstelle grün färbt. Ich habe Bimsstein von Tennerifa, Obsidian vom Tede, Vulkanasche von La Palma, Lavabrocken von Lanzarote, Vulkangestein von allen Inseln der Kanaren. Und ich kann machen was ich will - Schwarz, Braun, Rot, Beige, Grau, Weis, nur Grün kriege ich nicht hin. Und das einzige grüne Gestein was ich biher auf den Kanaren gesehen habe ist aus der Las Canadas. Mir sieht das Ganze (leider nur auf Bildern) aus wie "Pristleys grüne Materie". Vielleicht deshalb manchmal die vielen Quallen und dann mitunter die verfressenen, kreischende Möven. Nur Biomasse aus einem heißen Vulkan???

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    1. Es könnte sich bei der grünen Verfärbung um eine chemische Reaktion des Meerwassers mit den austretenden Gasen handeln. Ich bin absoluter Laie (kann man auch "Laiin" sagen?), aber wie man liest, spukt der Vulkan ja sehr große Mengen verschiedener Gase aus. Irgendwo gab es auch die Vermutung, dass die grüne Farbe durch Olivingestein verursacht wird, das ja an vielen Stränden der Kanaren zu finden ist. Mir erscheint das wenig glaubhaft. Aber, wie gesagt, ich weiß nur, dass ich nix weiß.

      Monika aus Hessen

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    2. Es dürfte sich hierbei um die Ausfällung verschiedener gelöster Salze, Metallsulfide und Sulfate unmittelbar an der Austrittsstelle handeln. Die relativ schnelle Abkühlung durch das umgebene Meerwasser dürfte den Prozeß begünstigen. Die entsprechend den Hauptbestandteilen gefärbte Fahne wird dann von der Meeresströmung abgetrieben.

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  3. Lieber Herr Betzwieser,

    auch ich möchte mich sehr herzlich bei Ihnen für diesen Blog bedanken (ebenso für die informative Touristikseite)! Ich bin jetzt seit Anfang November dabei, seitdem etwas über El Hierro's "neuen" Vulkan (so es denn klappen würde), in den Nachrichten berichtet wurde. Da kamen wir gerade aus Irland zurück und hatten mal wieder den Atlantik mit seiner ganzen Wucht zu spüren bekommen. Und auch wir nehmen uns vor, sobald es geht einmal El Hierro zu besuchen und die Insel zu erwandern, denn der El Discreto ist mir schon richtig ans Herz gewachsen...ich habe inzwischen ein richtiges Interesse für die ganze Thematik entwickelt, natürlich bin ich immer noch blutiger Laie, doch kann man ja täglich Vieles dazu lernen.
    Alles Gute weiterhin Ihnen und Ihrem Blog, und vor Allem den Bewohnern von El Hierro! Möge der Discreto in Zukunft eher ein Nutzen, als ein Schaden für seine Nachbarn sein!!

    Hier habe ich noch etwas zum Thema gefunden:

    http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/iq-wissenschaft-und-forschung/el-hierro-vulkan100.html

    Viele Grüße vom Ammersee

    Claudia S.

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  4. Hallo Herr Betzwieser,

    Vielen Dank für Ihren Blog, ich bin ebenfalls seit November dabei, und gehöre zu den 80 % die glauben, das der El discreto bald indiskret wird.
    Vielmehr Gedanken mache ich mir aber über die Erdbeben. Sie zeigen meiner Meinung nach eine größere, aufsteigende Magmakammer, die zur Zeit wohl noch unter dem Magmakanal liegt, der unseren Diskreten speist. Denn der Tremor, nehme ich mal, an, läuft wohl noch "stabil" oder?

    Gruß Michael aus Hannover

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  5. Mh, nochmal grünes Wasser. In Island sind viele Vulkankrater Grün. Und das wohl bekannteste Beispiel findet man auf Lanzarote - El Golfo. Dort lautet die Erklärung für die grüne Farbe eben Algen. Den Link von Claudia habe ich mir angehört und bin zu dem Ergebnis gekommen, daß die Farbe nicht durch Gase hervorgerufen werden kann, da die Gaskonzentration eigentlich extrem gering ist. Findet für dieses Problem jemand eine Erklärung?

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    1. Bei der Lagune in El Golfo auf Lanzarote handelt es sich um einen Salzwasserteich, in dem sich Algen angesiedelt haben. Zwar reagiert der Wasserstand auf die Gezeiten, was zeigt, dass er durch den Kiesstrand hindurch mit dem Meer verbunden ist. Aber ich bezweifle, dass die Sitation mit dem Unterwasservulkan vor El Hierro vergleichbar ist. Sicher, die Farbe scheint auf Algen hinzuweisen, die von der Eruption aufgewirbelt wurden. Aber in dieser Masse und in dieser Ausbreitung? Ich habe da Zweifel.

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    2. Für die Verfärbung des Wasser dürften, wie Lars schon gesagt hat,in erster Linie Schwefelverbindungen aller Art und deren Vermischung mit dem Meerwasser verantwortlich sein.
      Zudem mitgerissenes Umgebungsmaterial aus dem Schlot.

      Algen sind bei der Verfärbung wohl kein Thema.

      Thorsten

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    3. Lars war schneller.
      Siehe eins tiefer.

      Thorsten

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  6. Nochmal.
    Es dürfte sich hierbei um die Ausfällung verschiedener gelöster Salze, Metallsulfide und Sulfate unmittelbar an der Austrittsstelle handeln. Die relativ schnelle Abkühlung durch das umgebene Meerwasser dürfte den Prozeß begünstigen. Die entsprechend den Hauptbestandteilen gefärbte Fahne wird dann von der Meeresströmung abgetrieben.

    Bei Lichte besehen wird es sich um eine weiße oder weißgelbliche Färbung der ausgefällten Salze handeln, die von uns aber über die Meeresansicht als grünlich wahrgenommen wird.

    Meerwasser ist ja bspw. auch nicht blau, sondern erscheint uns nur aufgrund der Reflexion des Himmels so.

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    1. Hallo Lars

      Mann ist das schwer zu antworten, seit der Freigabe ;-).

      Wasser ist ein Lichtfilter und Blau wird nach Grün als letztes weggefiltert. Rot ist z.B. nach runden 10m Tiefe verschwunden. Ohne genaue Messwerte würde ich mal sagen das die Grünfärbung von Schwefel stammt. Schwefel ist Gelb und tiefes Wasser Blau, Blau und Gelb ergibt Grün. Vulkane "schwitzen" nunmal Schwefel aus und Messwerte gibt es nur bisher auf der Insel und nicht vom eruptiven Ausgang unter Wasser.

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    2. Also, ich suche für diese Erscheinung auch schon seit Monaten eine Erklärung. Am ehesten glaube ich daran.

      http://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCne_Schwefelbakterien!!!

      Derart grüne Verbindungen kann ich nirgends finden. Außer ein paar Sulfaten, aber da müßte die Konzentration so hoch sein, daß auf hunderte Quadratkilometer alles Leben eingehen müßte.

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    3. Hallo Anonym

      Das Leben ist wech, darüber gibt es Videos oder auch Bilder hier im Blog. Guck dir einfach den Tauchgang im Hafen der Stadt an :..(.

      http://www.youtube.com/watch?v=-UlDleP7EhQ

      Und das selbe Gebiet 6 Monate vorher:

      http://www.youtube.com/watch?v=yjNmpO9HHqc&context=C3d7837aADOEgsToPDskI5w_DO4TpuAyMBF2-CrC6R

      Schöne Tauchreviere gibt es sicherlich noch vor der Insel und das was der Diskrete bastelt ist sicherlich auch interessant. Allerdings sollte Mann/Frau sachlich bleiben, spannend wird das Revier in jedem Fall. Auch wenn es eher an Wracktauchen erinnert. Biologisch ist das Gebiet erstmal Tot, allerdings aus Sicht der Natur ein Neubeginn.

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  7. Hi Lars
    Hast du eine Idee wo die Kleinen Lichter herkommen.Ich glaube das es sensoren sind die das Boot vor 2 Tagen hier installiert hat. Bloß für was sind sie? Jürgen oder Lars ihe habt doch immer eine Antwort auf so Sachen. Was könnte es sein und für was?
    LG
    josch

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    1. Moin Josch

      Nu sei mal nicht so ungeduldig, warten wir mal ab ob es die Lichter heute Nacht auch wieder gibt.

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  8. 1. Variante - (für unsere esotherisch veranlagten Leser)

    entweder wurde ein Landeplatz für Ausserirdische markiert
    oder sie sind schon da (aber nur des nächtens)

    2. Variante - (die plausibelste)

    hatte wir aber schon - Einspiegelungen auf der Scheibe vor der Kamera - am Tage (und natürlich auch nachts) liegt die Horizontlinie genau mittig im Bild - also alle Lichtpunkte darüber müssten nachts entweder Sterne sein oder in der Luft hängende Sensoren Fazit: Spiegelungen

    3. Variante - keine Ahnung

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    1. 4. Variante

      Regentropfen auf dem Schutz wo sich das Licht von Restinga bricht.

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  9. Hi Lars

    Ausserirdische sind wir selbst. Die 2. Variante könnte sein aber es war nicht das erste mal. Ich vermute mal das es Sensoren sind, bloß für was?
    LG
    josch

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  10. .. und die Lichter über der Horizontlinie - auch Sensoren?

    Variante 4 ist auch nicht schlecht.

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    1. Moin Manfred

      Diese Ausschläge hab ich auch auf den Nachbarinseln beobachtet, ich seh das langsam als Messtoleranz an.

      Das passt irgendwie zu nix an offenen Daten, oder hast Du andere Infos.

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    2. Das muß am Gerät liegen. Anschließend war es auch für einige Zeit tot. Wenn es noch ein mechanischer Seismograph wäre hätte ich gesagt: Nadel abgebrochen!
      Gruß
      Manfred

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  12. Moin Josch

    Nix Lichter, also Reflektionen und keine Sensoren. War wohl gestern doch Regen auf der Sonneninsel ;-).

    Hätte mich auch etwas verwundert nach 6 Monaten. Aber so sind die Spanier halt. Kommste heute nicht dann vlt. Morgen und so randaliert unser kleiner halt.

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  13. Hi Juergen
    Wieso sind die Lichter wieder da?
    Hats wieder geregnet? Nun gut glauben wiers mal
    ICH NICHT!!!!"!"!
    LG
    josch

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    1. Hmm Josch

      Das verwirrt mich schon etwas.

      Aber Sensoren sind es nicht, ansonsten wären die am frühen Abend an gewesen.

      Lars Hilfe!

      Wat kann denn das sein?

      Ich leg mal die Bilder übereinander, an Außerirdische glob ich nöcht.

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  14. Mhhmm

    Kleine Boote die Klusterfragmente sammeln, der Preis ist immerhin heiß.

    Ich hab keine Eklärung für die Lichter.

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  15. Die haben irgendwas durch das Boot installiert aber was. Juergen, wenn es Boote währen wüden sie sich bewegen . So still kannst du kein Boot halten. wenn es bojen wären würden sie sich bewegen. Es ist was wo festinstalliert ist.
    LG
    josch

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  16. @ Lars
    Landeplatz für Ausserirdische geht auch nicht da zu verstreut die fallen ins Wasser. ( Laut Lach) und wat nun?
    LG
    josch

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    1. Moin Josch

      "ET will nach Hause telefonieren ;-)".

      Wer weiß es, ich glaub Lars sitzt gerade auch auf dem Trockenen.

      "( Laut Lach) und wat nun?"

      Wir wissen es nicht, keibe Ahnung.

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    2. Hi juergen
      Lars wird heija machen aber sei ehrlich irgendwas ist da faul ODER? Lars wird wieder maleinen Spruch haben der zum Nachdenken gehen wird. Habe keinen Plan was das sein kann. jedenfalls sind das keine Spieglungen.
      ODER????
      VLG
      josch

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    3. Hallo Herr Betzwieser
      Haben sie eine Erklärung für diese Lichter????
      VLG
      josch

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    4. Eigentlich kann es sich hier nur um Spiegelungen handeln. Winzige Partikel auf der Linse oder so. Die "Lichter" befinden sich im Himmel, auf dem Meer und sogar im Hafenbecken. Absolut kein Sinn erkennbar.

      Monika aus Hessen

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    5. @ Moni
      Kann aber nicht jeden Abend gleich sein
      LG
      josch

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    6. letzter Versuch und dann laß gut sein

      Variante 5
      S.g. Hotpixels auf dem kameraseitigen Bildsensor
      hervorgerufen durch Alterung, Temp.unterschiede, hohe Temperatur, lange/längere Belichtungszeiten, hohe Empfindlichkeitseinstellungen - gerade letzteres spricht dafür, weil es erst bei absoluter Dunkelheit auftritt (die einzelnen Pixel wissen ja nicht, dass unten in Restinga noch Licht brennt ;-))

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  17. Hat schon jemand rausgefunden, warum die Tremore der anderen Kanaren-Inseln sich zwischendurch herhöhen? Heute ist wieder ein leichter Anstieg der Tremore zu erkennen.
    Und weiss einer, warum bei dem Tremor von Teneriffa seit urzem so ein heftiger Ausschlag ist?

    MfG Tinchen

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  18. Die Lichter die überall weit verstreut sind und sich nicht bewegen, sind einfach Schmutzpartikel auf dem Schutzglas der Linsen in denen sich ein immer gleichbleibendes Licht (Laternen?) spiegelt bzw. bricht.

    Grüße
    Franky

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  19. Wie ist es in La Restinga? Habe gerade in Arenas Blancas Apts. für Ende April gebucht. Ist das Baden noch möglich, oder ist das wasser kontaminiert?
    Wolfgang

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