Donnerstag, 9. Februar 2012

El Hierro Vulkan - und die Party geht weiter

NEWS:
"Klar, die Party geht weiter" - das sind nicht meine Worte, sondern die Aussage des Wissenschaftlers Ramon Ortiz von der CSIC (Consejo Superior de Investigaciones) in einem Interview mit der Zeitung Lavanguardia. Er glaubt nicht an die Theorie der IGN von einer tektonischen Nachjustierung, sondern ist von einem Prozess der vulkanischen Wiedergeburt überzeugt und sieht alle Aktivitäten in einem großen globalen Zusammenhang der sich nicht nur unter den Kanaren, sondern über den gesamten Atlantik erstreckt.  Die CSIC Darstellung (links) soll das örtliche Geschehen im Süden von El Hierro verdeutlichen.
Ganz so global wollen wir nicht ausschweifen und kommen daher zu unserem Eldiscreto zurück. Lebhaft, quirlig und agil - ganz so wie wir es gewohnt sind auch heute Morgen. Der Tremor ist fast eingeschlafen, aber auch gestern 6 neue Erdstöße. Ein Beben davon um 15.35 Uhr mit 2,2 RSk. in 12 km Tiefe. Das Forschungsschiff "Ramon Margaleff" kreuzt seit zwei Tagen um die Eruptionsstelle. Im Laufe der Woche werden wir hoffentlich die neuesten Messergebnisse noch erfahren. Ich kann mir gut vorstellen, daß unser Eldiscreto in den letzten 2 bis 3 Wochen um die 30 m in die Höhe gewachsen ist und nun nur noch ca. 100 m unter der Meeresoberfläche liegt.
Mit einem Sprung hat sich die kumulierte Energie- bilanz in den letzten Tagen in die Höhe gepuscht. Die Kurve zeigt den Zeitraum vom 1.1. bis 9.2.2012. Durch die vermehrten und auch stärkeren Beben hat sich doch so einiges ange- sammelt. Die GPS Daten, also die Daten die die Bodenverformung anzeigen, sind weiter stabil oder anderst ausgedrückt auf hohem Niveau. Zur Zeit finden Neujustierungen statt. Das Ergebnis bleibt abzuwarten. Viele dieser GPS Geräte gehören einer japanischen Universität die die Messergebnisse lieber für eigene wissenschaftliche Publikationen und nicht für die Katastrophenvorhersage einsetzen möchte. Im Hindergrund gären unter der Wissenschaft daher schon seit geraumer Zeit gewisse Diskrepanzen.


Solidarität an allen Orten. So wird auch auf La Palma fleißig für den kleinen Bruder El Hierro gesammelt. Selbst die Supermarktkette "SPAR", die auf La Palma allein mit 28 Geschäften vertreten ist, gibt kleine Kärtchen (sog. Tarjetas) mit einem Gemälde des noch nicht erschienen Eldiscreto heraus. Der Verkaufspreis fließt in den El Hierro Krisenfond. Auch der Stadtrat von Mazo, einem Ort auf der Ostseite von La Palma, spendet 50 % seiner Dezember 2011 Aufwandsentschädigung nach El Hierro.
Was allerdings nicht funktioniert ist der Verkauf des Vulkan-Kalender 2012. Trotz vieler Nachfragen gibt es auf meinem La Palma weder im Handel oder bei öffentlichen Stellen diesen Kalender käuflich zu erwerben. Ich bin überzeugt, daß viele Geschäfte dieses Schmuckstück uneigennützig anbieten würden, wären nur die logistischen Möglichkeiten geschaffen worden.
  
Ganz anderst sieht es mit den "Restingolitas", den ersten ausgestoßenen Lavabröckchen mit dem weißen Kern aus. Auf  Ebay.es werden sie zwischen 10.- € und 50.- € angeboten. Ein Klick links und Sie können mitbieten.

11 Kommentare:

  1. Bin mal gespannt wie es weiter geht
    LG josch

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  2. Hallo Manfred

    Die erste Grafik kann nicht stimmen, schau dir mal diese Seekarte der südlichen Ecke von El Hierro an:

    http://egomera.de/phpBB3/ego_bilder/pictures/use/get/La+Gomera+Seekarte+Meeresreservat+la+Restinga+eGomera+-10207.jpg

    Südöstlich fällt der Meresboden steil auf über 500m ab und danach auf etwa 1150m. Gut das ist eine alte Seekarte, aber die einzige die auf der Schnelle gefunden hab. Ich such allerdings morgen mal weiter im Netz, vor allem mit Maßstabsangaben, bei der Karte mit 1:x lässt sich wenig rausfinden.

    Das nur mal als Einwand wegen des Höhenwachstums, nicht das wer entäuscht ist wenn der Kegel gerade mal 3m in die Höhe gemacht hat.

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  3. Ja, diese Karte ist ungenau, wie nur aus der Theorie erstellt. "Temblores continuos" (dauerhafte Erdbeben) wurden in keiner Erdbebenkarte entsprechend aufgezeichnet.
    In jedem Fall stimmt seine Hypothese über den globalen Zusammenhang dieser Ereignisse von El Hierro. Es gibt gravierende Veränderungen u.a. in der Magnetosphäre/ Ionosphäre der Erde. und in der Erdplatten-Tektonik. Diese und alle anderen große Veränderungen sind miteinander verbunden. Das ist logisch und natürlich, denn die Erde stellt ein - einziges und einzigartiges - System dar.

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    1. Moin

      Also die Tiefenangaben dürften stimmen da es eine nautische Karte der Ecke ist El Hierro ;-).

      Vlt. kann ja mal wer schaun der vor Ort ist solch eine Karte zu bekommen, hier in Deutschland müsste ich dafür Klimmzüge machen.

      Die Karte passt allerdings genau zu der Reliefkarte die die IGN vor Wochen herrausgegeben hat und hier im Blog abgelegt ist.

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  4. Ich meinte diese CSIC Darstellung.

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    1. Danke ich dachte schon Du meintest meine Karte ;-).

      Die Darstellung ist zwar nett und aufreißerisch, hat aber nix mit der Realität zu tun. Ich vermute mal das der Diskrete Magmaschübe hat die in den Tremordaten zu sehen sind. Allerdings ist der Kanal offen und die Ausschläge im Tremor sind Hangrutsche in die Tiefe des Atlantiks. Somit wird es schwer mit einem ROV das Gebiet anzutauchen.

      Der Diskrete will uns nunmal nicht das Gesicht zeigen.

      So und nun N8 El Hierro

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  5. Die Tiefe der verschiedenen Schichten wird nicht erwähnt. Die Angaben der mineralogischen Zusammensetzung und Bilder dafür fehlen auch. Die Moho ist kein Ort, wo Magma sich sammelt, sondern eine Diskontinuität in der Laufgeschwindigkeit der P-Erdbebenwellen. Diese Diskontinuität deutet auf Veränderungen in der Dichte und damit auf Veränderungen der mineralogischen Zusammensetzung des Untergrunds hin.

    Die Graphik mit den ganzen Erdbeben (mitgeteilt von Lars) seit 19.07.2011 zeigt die Erdbebentätigkeit nicht unter El Discreto, sondern unter dem alten Krater. Ich glaube nicht an Magmaschübe von El Discreto, und wie Du es schreibst, können diese Ausschläge im Tremor auf Hangrutsche deuten. Das würde meine Idee über eine Destabilisierung der ganzen Vulkaninsel unterstützen.

    Der Wasserstrudel ist eine gefährliche Sache. Denk bitte an den Wasserstrudel vor der Küste Japans während des Erdbebens/Tsunamis und an den Wasserstrudel in der Badewanne. Der Untergrund bewegt sich, öffnet sich (Erdspalten!), die Druckverhältnisse ändert sich allmählich, aber auch plötzlich.

    Ich denke, im Laufe der Jahrtausende (?) hat sich eine -neue- sogenannte Plume auf dem Weg nach oben gemacht und nun macht sie sich bemerkbar mit physikalischen Veränderungen wie Deformation des Vulkankegels (von El Hierro), T°, Erdbebenhäufigkeit und -intensität und vulkanische Aktivität.
    Siehe Mantel-Plume http://de.wikipedia.org/wiki/Plume_(Geologie) und das entsprechende Bild http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/19/Hotspots.jpg
    Wiki wird immer von "Experten" kritisiert, aber besser sind sie auch nicht. Wiki, Google & Co. haben uns normalsterblichen Weltbürgern die Chance gegeben, über jedes beliebigen Thema selbst zu recherchieren.
    Ignoranz ist der Nährboden für Manipulation....

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  6. Oooch Leute, ihr zieht euch wohl die Hose mit der Kneifzange an.
    Seht das Bild einfach als das, was es ist.
    Eine simplifizierte graphische Darstellung eines möglichen Funktionsprinzips. Mehr nicht.
    Und selbstverständlich nicht maßstabsgetreu und auch keine wissenschaftliche Zusammenfassung eines komplexen seismischen und vulkanischen Ereignis.

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  7. "Die Graphik mit den ganzen Erdbeben (mitgeteilt von Lars) seit 19.07.2011 zeigt die Erdbebentätigkeit nicht unter El Discreto, sondern unter dem alten Krater."

    Äähh, was soll das denn nun wieder.
    Die Graphik zeigt einfach mal ALLE Beben seit dem
    19.7.11. - inkl. der im Calmas-Meer und wenn direkt unter dem "Diskreten" keine sind, dann haben dort auch keine nenneswerten stattgefunden - so einfach ist das.

    "Ich glaube nicht an Magmaschübe von El Discreto ..."
    Was du dir da in deinen Theorien zurechtfummelst spielt eigentlich keine Rolle. Dass es zum Lavaaustritt gekommen ist, ist nun mal gesicherte Erkenntnis.
    Insofern scheinst du hier die Ignorantin zu sein.

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  8. "zeigt die Erdbebentätigkeit nicht unter El Discreto". Korrektur: "die Erdbebentätigkeit unter El Discreto ist kaum vorhanden". Das wäre ein Hinweis, der gegen die Magmaschübe spricht.

    Jeder kann sich aus den Informationen etwas zusammenbasteln, was plausibel klingen kann, oder auch nicht. Das ist menschlich, und wahrscheinlich nicht klar für grüne menschenähnliche Wesen.
    Der Geologe der CSIC basteln sich selbst was zusammen. Er ortet sogar eine Zone von ständigen Erdbeben unter El Discreto, obwohl die Aufzeichnungen, u.a. von Dir gegeben, dagegen sprechen.

    Wir ALLE ignorieren Vieles. Von daher sind wir alle Ignoranten. Gottseidank beginnen wir, immer weniger zu ignorieren, weil wir nicht mehr wie grüne Papageien nur das wiederholen, was andere bunte Papageien labbern.

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  9. "Das wäre ein Hinweis, der gegen die Magmaschübe spricht."

    Es bedarf keiner wie auch immer gearteten Hinweise auf das Gegenteil.

    Weil!!!!: ES IST EINFACH SCHON PASSIERT - Der Magmaaustritt ist Realität.

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