Montag, 6. Februar 2012

El Hierro Vulkan - rege Betriebsamkeit

NEWS:
12.09 Uhr Beben mit 1,9 RSk. in 17 km Tiefe im Süden.
15.45 Uhr Beben mit 2,6 RSK in 12 km Tiefe wieder Süden
18.04 Uhr Beben mit 1,7 RSk. in 11 km Tiefe im Süden.
Nachdem das Meer heute durch den Sturm nicht mehr so aufgewühlt ist, kann auch wieder die Aktivität über der Eruptionsstelle beobachtet werden. Eldiscreto sprudelt, kocht und rührt unver- mindert weiter. Ein großer Fleck, heute noch ohne ausgeworfene Lavabrocken, ist auf der Meeresober- fläche sichtbar. Zwei Erdbeben gestern um 12.05 Uhr mit 1,8 RSk. und um 16.07 Uhr mit 1,7 RSk., beide in 12 bzw. 13 km Tiefe und ein nervöser Tremor lassen auf rege Betriebsamkeit im Zentrum des Vulkan schließen.

Daß nicht ständig, sondern in Impulsen neue Magma in die unterirdischen Kammern nachfließt, das haben jetzt Wissenschaftler an einem anderen Vulkan festgestellt.

Nach jahrtausendelanger Ruhepause beginnen große Mengen Magma in mehreren Schüben in die unterirdische Magmakammer einzuströmen. Das haben Forscher jetzt herausgefunden, als sie Gestein untersuchten, das beim letzten großen Ausbruch des Supervulkans unter der Insel Santorin in der Ägäis 1600 v. Chr. freigesetzt wurde. Trotz einer 18 000 Jahre dauernden Pause habe der Vulkan weniger als hundert Jahre benötigt, um ausreichend Magma für den gewaltigen Ausbruch vor 3 600 Jahren anzusammeln. Die letzten Magmaschübe seien sogar erst Monate vor dem Ausbruch erfolgt, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin Nature.
„Unsere Ergebnisse zeigen, wie schnell ein großes Vulkansystem aus dem Ruhezustand bis an den Rand der Eruption gelangen kann“, schreiben Timothy Druitt von der Université Blaise Pascal im französischen Clermont-Ferrand und seine Kollegen. Das Magmareservoir eines solchen Vulkans fülle sich nicht langsam und kontinuierlich, sondern sprunghaft in mehreren Pulsen. Dies macht sich durch Erdbeben und Verformungen des Untergrunds bemerkbar - so die Frankfurter Rundschau.

Bild: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)
Vulkane gibt es nicht nur auf der Erde. Der größte befindet sich auf dem Mars und heißt Olympus Mons. Er ist 24 Kilometer hoch, dreimal höher als der Mount Everest. Sogar auf dem Jupitermond Io hat man vulkanische Aktivität feststellen können. Hier abgebildet ist der 8 km hohe Marsvulkan Tharsis Tholus, dessen Krater einen Durchmesser von etwa 30 km hat. Im „Digital Terrain Modell“ des Vulkans ist die Höhe um den Faktor drei vergrößert und die Höhenschichten farbig markiert dargestellt.
Mit nicht ganz so gigantischen Zahlen, dafür mit "lebendigen" Zahlen kann El Hierro aufwarten. Nach der jüngsten Statistik wurden im Jahre 2011 auf der Insel 82 Geburten registriert. 42 Knaben und 40 Mädchen erblickten das Licht der Insel.
Bei den Arbeitslosen dagegen sind höhere Zahlen als negativ einzustufen. Im Januar 2012 wurden auf El Hierro 1261 Arbeitslose gezählt. Ein weiterer Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Die Arbeitslosenquote liegt nun bei 27,16 %.
Auf den Kanaren insgesamt gibt es 273.983 Arbeitslose, was einer Arbeitslosen- quote von über 30 % entspricht. El Hierro liegt damit noch am unteren Ende der Skala.

14 Kommentare:

  1. Um genau zu sein:
    Das sind die Arbeitslosen-Prozentzahlen im letzten Trimester 2011 für alle kanarischen Inseln.

    Lanzarote 34,04%
    Fuerteventura 33,11%
    Gran Canaria 31,98%
    La Gomera 29,90%
    Tenerife 29,48%
    La Palma 29,42 %
    El Hierro 27,16%

    Etwas Gutes hat die Statistik: El Hierro hat die wenigsten Arbeitslosen. Aber dennoch sind es viel zu viele ...

    Saludos
    Barbara

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  2. Weil du Santorin angesprochen hast, hier ein Link zum dortigen aktuellen (beunruhigenden) Tremor:
    http://www.geophysics.geol.uoa.gr/stations/realtime/THR3.htm

    Gruß
    Heidrun

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  3. @ Heidrun
    Das geht schon fast eine Woche so aber für die Press genauso uninteressant wie EL Hierro.
    LG
    josch

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    1. @Josch - ich schau mir täglich alle hier gezeigten http://bbnet.gein.noa.gr/NOA_HL/index.php/real-time-plotting/santorini-network
      Messungen an. Man kann nur hoffen, dass sich das wieder beruhigt.
      LG
      Heidrun

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  4. @ Heidrun
    Die rechnen fest mit einem Ausbruch. Überall rumorts.Schau dir dieses mal an;
    http://earthquake.usgs.gov/earthquakes/recenteqsww/Quakes/quakes_big.php

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    1. Danke dir - dort schau ich auch täglich hin, auch zu EMSC und manches andere - meine Favoritenlste wird immer länger. Hoffentlich sind die anderen Leser jetzt nicht verärgert, weil das hier eigentlich OT ist.

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  5. Nur damit keine Mißverständnisse aufkommen. Die Ursachen und Wirkungen von Vulkanismus an/um Suduktionszonen (Santorini) und beim Intraplattenvulkanismus vermutlich ausgelöst durch lokale Hotspots (kanarischer Archipel) entscheiden sich wesentlich. Vor allem in Hinsicht ihrer Explosivität.
    Der erweckte Eindruck, dass die Forschungsergebnisse von Santorini und die Ereignisse, wie sie sich dort mutmaßlich und seinerzeit kurz vor dem katastrophalen Ausbruch zugetragen haben sollen, auf die Tremorsymptomatik von El Hierro übertragbar wären, halte ich zumindest für problematisch.

    Grüße Lars - Potsdam

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    1. Lars - damit zu deinem Kommentar keine Mißverständnisse aufkommen. Ich rede nicht von Hotspots oder Plattenvulkanismus und schon gar nicht von Explosivität. Es war nur ein Forschungsergebnis zum Befüllen einer Magmakammer am Beispiel eines anderen Vulkan. Nicht mehr und nicht weniger und damit soll es auch bleiben.

      Gruß Manfred

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    2. @ Lars
      Warum ist auf den anderen Inseln der Tremor auch so hoch? Ich finde das sehr merkwürdig. Hängen die Magmakanäle irgendwie zusammen? Könnte auch an anderen Inseln etwas ausbrechen? Du hast bestimmt eine Antwort darauf.
      VLG
      josch

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    3. Ich denke, dass liegt an der Kalibrierung der Meßempfindlichkeit.

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    4. Alles schön und gut aber das kann doch nicht dauernd sein. Das geht doch schon Tagelang. Da sind Ausschläge dabei die sind schlimmer als bei EL Hierro.
      LG
      josch

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  6. Die Tremoranzeige ist durch die fehlende Angabe des Skalierungsfaktor als Verhältniszahl und die Art der Anzeige in "lin" oder "log" zur Beurteilung der Intensität uber die komplette Zeit und auch der Vergleich mit den anderen Inseln somit nicht geeignet.Von der IGN als staatliches Institut sollte man mehr erwarten.

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  7. Also kann man nach garnichts gehen. Alles Humbug!!!!!! Nach was soll man nun gehen?
    LG
    josch

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  8. Guten Morgen,
    @Lars, Kalibrierung der Meßempfindlichkeit? Was für einen Ausdruck ist das? Es klingt "superschlau"! Ich habe Dir gestern auf der alten Post vom ~02.02. eine Antwort auf Deine unverschämte Art gegeben.
    @ An alle anderen normaldenkenden Menschen: Bin bei der Erstellung meiner Karte mit Etwas genaueren Angaben, auch wenn sie mit primitiven Mitteln durchgeführt wird, und ziemlich zeitaufwendig ist, aber ich habe schon einige Ergebnisse und neue Fragen... Diese Ergebnisse möchte ich später genauer erläutern. Die zum Teil bearbeitete Karte sende ich heute zu Manfred als Datei.
    Festgestellt habe ich Folgendes:
    1. Mit Hilfe der Erdbebenangaben bezüglich Tiefe kann man sehen, dass eine steigende Magmabewegung innerhalb des Hauptkanals(!) in der Insel El Hierro gerade stattfindet.
    2. Ich sehe noch keine Verbindung zu dem Krater von El Discreto. Das wundert mich sehr!
    Ich muss leider jetzt unterbrechen, weil die alltäglichen und beruflichen Aufgaben mich rufen. Sorry, am Abend melde ich mich wieder.

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