Mittwoch, 8. Februar 2012

El Hierro Vulkan - im Untergrund viel Aufruhr

NEWS: - 15.35 Uhr Beben von 2,2 RSk. in 12 km Tiefe im Süden.
... und es grummelt weiter im Untergrund. Während die sichtbaren Aktivitäten an der Eruptionsstelle verhalten weiter gehen, gab es in den letzten 24 Stunden 10 neue Beben. Das kräftigste Erdstoß gestern um 11.37 Uhr mit 2,3 RSk. und die letzten kurz vor Mitternacht mit 1,7 bzw. 1,8 RSk. Die Bebenzentren lagen alle um die 10 bis 12 km Tiefe und verlagern sich immer mehr unter das Inselzentrum.
Ich habe hier die aktuelle Beben Grafik (oben) mit einer älteren Darstellung (links) der Avcan gegenüber gestellt. Lag vor wenigen Wochen das Hauptzentrum der Beben noch südlich im Meer, so verlagert es sich nun landeinwärts in die Nähe des alten Vulkankegel "Tanganasoga". Dieser Berg mit 1376 m Höhe liegt genau an der Abruchkante zum Golfotal. Auch die Tiefe der Beben wird nicht mehr wie vor Monaten in einer Tiefe von rund 20 km gemessen, sondern kommen jetzt langsam näher an die Erdoberfläche und liegt nur noch bei 10 - 12 km Tiefe. Eine Entwicklung die zum Nachdenken anregt.

Unsere Kommentatorin Maritza Schwarten (Danke) hat sich die Mühe gemacht, die Lage und Verteilung der jüngsten  Beben vom 30.1. - 6.2.2012 in einer Skizze festzuhalten.   
Es ist die Sicht von Westen (Golfotal) auf die Insel. Rechts (roter Punkt) unser Eldiscreto im Süden. Der Google Kartenausschnitt verdeutlicht den Blickwinkel. Die höchste Erhebung auf der Insel zeigt den Tanganasoga bzw. den Malpaso (1506 m).

Auch jüngste Äußerungen von nicht direkt in die IGN bzw. Involcan eingebundene Wissenschaftler, lassen heraus hören, daß es vielleicht in den nächsten Wochen eine neue Entwicklung weiter im Norden geben könnte.

Viele Leser haben versucht mit Hilfe der Koordinaten die Entfernung des Eldiscreto Hauptschlot von La Restinga zu berechnen. Dafür danke! Die Entfernungsangaben schwanken zwischen 2100 m und 2578 m. Wenn wir mal hilfsweise ein Mittelmaß von ca. 2300 m Entfernung nehmen, liegen wir sicher nicht falsch. Bis offizielle Entfernungsangaben vorliegen, soll diese Größenordnung unser Maß sein.

Hier habe ich noch ein Video vom Ausbruch eines Unterwasser Vulkan bei Tonga im Pazifischen Ozean vom 18.3.2009 gefunden. Es hat nichts mit der derzeitigen Situation auf El Hierro zu tun, zeigt aber die Gewalt, wenn ein Unterwasser Vulkan die Meeresoberfläche durchbricht.

13 Kommentare:

  1. @ maritza

    Da bleibe ich doch lieber bei dieser Darstellung der vergangenen 10 Tage:

    http://www.02.ign.es/ign/resources/volcanologia/jpg/Eventos_HIERRO_10.jpg

    Neben zwei zusätzlichen Dimensionen ist dort auch die zeitliche Abfolge und in etwa der Intensitätsunterschied ablesbar.

    Was sich in deiner Ansicht als mutmaßlicher Kanal darstellt, liegt in der Sicht aus anderen Dimensionen teilw. mehrere Kilometer auseinander.
    Ansonsten bewegen sich die Beben in der selben Tendenz wie schon zuvor (nur das sie jetzt nachvollziehbar schwächer als kurz vor Ausbruchsbeginn ausfallen). Ein Bebenschwerpunkt hatte sich von anfang an in einer Tiefe von 10 - 15 km abgezeichnet. - vgl. diese Darstellung:
    http://www.02.ign.es/ign/resources/volcanologia/jpg/Eventos_HIERRO_2012.jpg

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  2. Hallo Manfred.
    Ein Submariner Vulkan, der unserem El-Discreto wohl etwas ähnlicher ist, ist der Kavachi. Er hat sich aus 1100 Metern Tiefe bis dicht unter die
    Wasseroberfläche vorgearbeitet. Mehrmals hat er auch schon kleine Inseln gebildet, die durch Erosion aber wieder verschwunden sind.Die Wassertiefe bei der die Aufnahmen enstanden ist mir nicht bekannt. Angegeben wird er unterschiedlich mit 60 bis 20 Metern unter Meeresspiegel.
    http://www.youtube.com/watch?v=G4LaM8iUc28&feature=related
    Übrigens ist der Kavachi das erste Mal 1939 auffällig geworden.
    In diesem Sinne: Falls es mal wieder etwas länger dauert vor der Webcam,
    Hier die echten Jakuzzis.
    http://de.jacuzzi.eu/
    Thorsten

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  3. http://www.02.ign.es/ign/resources/volcanologia/html/deformacion.html

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    1. Die GPS Daten auf den Inseln haben sich passend dazu in den letzten Tagen auffällig verändert.

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    2. Moin Moin
      Ich vermute unserem Kleinen geht bald die Puste aus Jürgen und Lars hatten mal wieder Recht. Wünsch den Inselbewohnern das der Spuk ein Ende hat und alles wieder seinen Gang geht.
      VLG
      josch

      Herr Betzwieser: Sie machen ein " super" Job machen sie weiter so. Ich finde es Klasse.

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    3. Moin josch

      "Ich vermute"

      Ich kann nur für mich sprechen, "ich vermute" auch anhand der Messdaten. Wissen tun wir es nicht!

      Übrigens das Video was Thorsten eingestellt hat dürfte besser zum Diskreten passen sollte er genug "Puste" haben um diese Höhe zu erreichen.

      Zum immer wiederkehrenden Vergleich mit Islands guckt euch mal das Bild auf Wiki an:

      http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Topographic_map_of_Surtsey-fr.svg&filetimestamp=20080308113700

      Interessant sind da die Tiefen wo die Vulkaninsel ruht. Beim Diskreten rutscht sein Material ab, was auch die Tremorkurven erklären könnte. Denn mit der Aufzeichnung wird ja nur Schall aufgezeichnet und wenn Stein auf Stein rumst gibt es Geräusche.

      Ich hab jetzt kein Bock das Rad neu zu erfinden und zitier mal Wiki, da ich nicht wieder mit dem Vergleich TK-Spinat mit dem Blup anfangen will:

      "Ein Eruptionsprozess wird zunächst vom Aufstieg des Magmas eingeleitet. Wenn das Magma auf vorgezeichneten oder neuen Bruchlinien, Spalten oder Rissen zur Erdoberfläche emporsteigt, entstehen durch Spannungen im Umgebungsgestein und durch Entgasungsprozesse des Magmas charakteristische seismische Signale. Gestein zerbricht dabei und Risse beginnen zu vibrieren. Die Zerstörung von Gestein löst Erdbeben mit hoher Frequenz aus, die Bewegung der Risse dagegen führt zu niedrig frequenten Beben, dem so genannten vulkanischen Tremor.

      Um Tiefe und Herd der vulkanischen Beben zu ermitteln, wird in der Regel ein Netz von äußerst empfindlichen Seismometern rund um den Vulkan eingerichtet. Denn gerade die schwachen Erdbeben, die eine Stärke von weniger als 1 haben, sind häufig Anzeichen dafür, dass ein Vulkan aktiv wird."

      Quellenangabe:

      http://de.wikipedia.org/wiki/Vulkanischer_Tremor#vulkanischer_Tremor

      Wenn also Stein auf Stein schlägt bei einen Hangrutsch gibt es auch höherfrequente Töne. Diese Hangrutsche wurden ja bestätigt durch den Reliefkarten, vlt ist dies die Tremoraktivität.

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    4. Hi jürgen
      Glaubst du das der Kleine noch Puste hat um ganz nach oben zu kommen?
      LG
      josch

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  4. Die Darstellung der Vulkaninsel El Hierro, der Lage von El Discreto und der Tiefe, auf welcher sich ein angeblicher Magmakanal befinden soll, sind irreführend.
    Hier auf meiner Karte kann man sehen, dass ein Kanal, der El Discreto mit Magma versorgen sollte, offentsichtlich nicht gibt.
    Ich vermute Einiges. U.a. habe ich den Eindruck gewonnen, dass El Discreto im engeren Sinne kein Vulkankegel darstellt und kein flüssiges Magma auswirft, sondern dass die Eruptionstellen eigentlich Erdspalten mit aufgelockerten Erdmassen sind, als Folge von Erdbewegungen der gesamten Vulkaninsel.
    Die Farben des Wassers deuten auf die Präsenz von Olivin hin.
    Ich kenne auf Lanzarote den bekannten grünen See aus dem selben Mineral (siehe bitte http://www.insel-lanzarote.de/lagoverde.htm .
    Über Olivin: http://de.wikipedia.org/wiki/Olivingruppe
    "Olivine sind die häufigsten Silikate und gesteinsbildende Minerale. Sie bilden den Hauptbestandteil des oberen Erdmantels, wo die Magnesium- und Eisenanteile des Olivin etwa im Verhältnis 9:1 stehen, und entstehen in basischen intrusiven magmatischen Gesteinen wie Gabbro und Peridotit, aber auch in extrusiven wie dem Basalt."
    Und "Anfang März 2007 wurde berichtet, dass im Bereich der Fifteen-Twenty Fracture Zone (FTFZ) des Mittelatlantischen Rückens, auf halbem Wege zwischen Barbados und Teneriffa, ein ungewöhnliches Loch in der Erdkruste entdeckt wurde, durch das man direkt auf den Fels des Erdmantels aus grün schimmerndem Olivin sehen könne" (!).

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    1. Für deine bahnbrechenden wissenschaftlichen Forschungen bekommst du ausnahmsweise mal die Note 1.

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    2. "Die Farben des Wassers deuten auf die Präsenz von Olivin hin.
      Ich kenne auf Lanzarote den bekannten grünen See aus dem selben Mineral (siehe bitte http://www ....."

      Und dann habe ich da mal hingeschaut und dann steht da, dass der See deswegen grün ist, weil eine bestimmte Algenart dort optimale Lebensbedingungen vorfindet.
      Ein paar Olivinsteinchen sollen mit etwas Glück am Strand zu finden sein.

      Muss leider die Note 1 auf eine 2 Minus abändern.

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    3. Unsinn, eine Menge Olivinsteinchen sind da. Ich habe sie selbst gesehen. Kannst Du Dir nicht tolle grüne Bedingungen für grüne Algen vorstellen (fast unsichtbar!)? Eigentlich solltest Du es wissen , Du hast so wie so grünolivine Haut ;-)
      Danke für die 1 oder für die 2. Es ist mir aber eigentlich wurst.
      Danke auch für die Internetadresse mit der Graphik. Die versuche ich in die Karte einzubauen.
      Wenn El Discreto wirklich kein Vulkan ist, sondern eine Erdspalte aufgrund von Erdbewegungen oder thermischen Veränderungen, dann muss ich Dir und Jürgen sogar Recht geben: Wir werden kein Vulkan aus dem Meer herausragen sehen, und wenn ja, nur weil die T° so hoch steigt, so dass das Material des Untergrundes schmilzt und sich den Weg nach ganz oben sucht.

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    4. Na ja, Du hast Recht, ich war in Lanzarote, als der Massentourismus noch nicht ganz im Gang war.
      Touristen hinterlassen nur "grünen" Müll am Strand, und keine Olivinsteinchen mehr. Gäbe es keine grünen Algen, würde der See dennoch grünlich aussehen.

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  5. Moin,

    aktuell gabs zwei oberflächennahe Erdbeben mit 1,2 nach RSk. in nur 2,9 (!) und 6,4km Tiefe, das "höhere" im Golfotal, das andere 6,4km-Beben an der "Abrisskante" des Golfo-Tals.

    Schon interessant - ganz schön weit "oben"...

    Mal sehn, obs nicht doch ein Messfelher ist ;)

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