Donnerstag, 5. Januar 2012

El Hierro Vulkan - erstmals glühende Lavabrocken ausgeworfen

NEWS: Beben um 17.05 Uhr der Stärke 3,5 RSk. westlich von Lanzarote in 11 km Tiefe
Das ist der vor wenigen Wochen ausge- brochene Zubair Vulkan im Roten Meer. Aufgrund der geringen Meerestiefe hat er den Durchbruch bis über die Wasseroberfläche geschafft und eine neue Insel entstehen lassen. Ein ähnliches Szenario hätte sich und kann sich noch um den Eldiscreto entwickeln. Was dann zu erwarten ist, zeigen die Fotos eindrucksvoll. Wir wollen es nicht hoffen, aber einen Gedanken ist die Sache wert. Diese heftigen Wasserdampf- und Gaswolken entwickeln sich, wenn die Vulkan- spitze die kritische Grenze zur Meeresoberfläche erreicht hat. Wissenschaftler gehen davon aus, daß dies bei 80 bis 100 m bis zur Wasseroberfläche der Fall sein wird.
Momentan vermuten wir die Austrittsöffnung unseres Eldiscreto in ca. 150 m Meerestiefe. Tag für Tag wächst er aber weiter in die Höhe, auch wenn große Lavamassen durch die Hanglage ins seitlich Meerestal wegfliesen. Auf der bereits im Oktober erstellten Grafik können wir in etwa den Weg der Lavazunge (Lengua de lava) erkennen. Auch bei einem stetigen täglichen Lavaaustritt von geringer Menge, wird das Faß irgend wann zum Überlaufen kommen. Selbst der angesehene Vulkanologe Dr. Nemesio Perez - Direktor des Institut für Technologie und erneuerbarer Energie (Iter) ist von der Dauer der Eruption überrascht. Seit Oktober 2011 dauert nun schon die Eruptionswelle an. Aus historischen Aufzeichnungen wissen wir, daß die durchschnittliche eruptive Phase von Kanarischen Vulkanen 30 Tage andauert. Allerdings ist vor kurzer Zeit ein altes Dokument in der Universität von La Laguna aufgetaucht, das einen Ausbruch im 17. Jahrhundert über eine Dauer von fast 6 Jahren bezeugt. Wenn dem nun auch so sein sollte, dann können wir uns noch auf ein langes Gastspiel unseres Eldiscreto einstellen.
Hier das aus einem Helikopter gedrehte Video zur Zubair-Inselgruppe

In der vergangenen Nacht spuckte der Eldiscreto erstmals glühende Lavabrocken aus. Auf der Webcam waren diese kurzen Lichtblitze über einen längeren Zeitraum zu beobachten. Ich denke nicht, daß es sich hierbei wieder um Lichterscheinungen von Schiffen handelt. Was können wir für Rückschlüsse ziehen: Entweder sind diese Lavabrocken so groß, daß sie noch soviel Hitze gespeichert haben um an der Meeresoberfläche nachzuglühen oder der Auswurfschlot befindet sich nun näher an der Wasseroberfläche. Die Lavaaustrittstemperatur beträgt normal um die 1200° und wird durch das Wasser schnell abgekühlt. Näheres werden wir vielleicht heute in Erfahrung bringen können.
Heute kurz nach Mitternacht um 00.02 Uhr gab es unter der Eruptionsstelle ein leichtes Beben von 1,8 RSk. in 13 km Tiefe. Der Tremor zieht ruhig, wie auch in den vergangenen Tagen, seine Bahnen. Das Magma stößt also auf keine großen Widerstände und kann ungehindert austreten.

Der Eldiscreto Kalender 2012 ist ab heute zu erhalten. Zunächst auf der Insel bei: Bibliothek Alamo, Dr. Quintero 7, Valverde, - Bibliothek Francis,  8 Rumbaso, Frontera - Tajaraste, Calle Tigaday s/n, Frontera -  Buchhandlung Marga, c / Bachelor Bueno 6, Valverde -   Flughafen, Valverde und  Bar Taperío (Hotel El Pinar), El Pino 64, El Pinar.
So zumindest der offizielle oder halboffizielle Bezugsquellennachweis.
Karin hat sich die letzten Tage intensiv mit den Behörden wegen des Kalender- versandes nach Deutschland/Austria/Schweiz unterhalten. In den nächsten Tagen will man hier eine gangbare Möglichkeit präsentieren. Wie ich aus den vielen Anfragen weiß, ist großes Interesse vorhanden. Sobald eine Lösung vorliegt berichte ich natürlich hier.

15 Kommentare:

  1. Ich schrieb es schon früher mal.
    Mit Fotos von glühender Lava ist es wie mit denen von außerirdischen Flugobjekten. Immer nachts, immer unscharf und weil ET etwas eitel oder nachtblind ist, fliegt es mit voller Christbaumbeleuchtung durch unsere Sphären.

    Eine Lava oder Gestein das leichter als Wasser ist und deshalb zum vorübergehenden Auftreiben neigt, dürft ein so geringes Wärme/Hitzespeichervermögen haben, dass es - an der Wasseroberfläche angekommen - nicht mehr als rotglühende Lava in Erscheinung tritt. Das ist so unwahrscheinlich wie fliegende Untertassen. Dafür kühlen die äußeren Schichten einfach mal zu schnell ab.

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  2. Es handelt sich bei den Bildern der Nacht um s.g. Pyroklasten. Die Lichterscheinung entsteht durch das erleuchten des aufsteigenden Dampfes von unten resultierend aus den noch glühenden Pyroklasten.

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  3. Die glühenden Lavobrocken oder auch Pyroklasten sind Realität und wurden letzte Nacht auch von Menschen vor Ort beobachtet.

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  4. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  5. Es tut sich neben den glühenden Pyroklasten offenbar auch noch mehr.
    So zeigen die GPS-Stationen auf El Hierro eine deutliche Infaltion (Anhebung), während die meisten Stationen auf den Nachbarinseln eine Deflation verzeichnen.

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  6. Hallo miteinander

    Ich hab mal etwas vorbereitet ;-D:

    Also für die Leuchterscheinungen letzt Nacht gibt es u.U. sogar eine biologische Erklärung:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Meeresleuchten

    Also selbst ein kalter Brocken Bims der die Oberfläche erreicht könnte somit längere Zeit im dunklen leuchten. Durch die "Düngung" unter Wasser dürften die sich dort gut vermehren und Dinoflagelatten sind extrem anpassungsfähig.

    Zur Entstehung einer neuen Insel:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinandea

    Gut ist im Mittelmeer und die Geschichte ist fast 200 Jahre her. Aber diese Insel hatte einen Durchmesser von rund 1,5km und runden 60m übern Wasserspiegel, nach etwa ein Jahr war sie wieder weg. Wie gewonnen so zerronnen. Also da muss der Kleine vor Restinga noch einiges zulegen um dauerhaft zu bleiben.

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  7. Eben ein Erdbeben von 3,5 vor Lanzarote in 12 km Tiefe. Zusammenhang ?
    http://www.emsc-csem.org/Earthquake/earthquake.php?id=250145

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  8. Hallo Walter

    "Eben ein Erdbeben von 3,5 vor Lanzarote in 12 km Tiefe. Zusammenhang ?"

    Da steht 30km was für die Region nicht unüblich sein muss. Die Region ist seit mehreren Mio. Jahren vulkanisch aktiv.

    Übrigens eben wieder ein tolles Leuchten über Restigna, Jungs wenn ihr mitlest: "Geiles Feuerwerk mit den Sylvesterböllern".

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  9. Ich wünsche allen ein Gutes Neues Jahr vor allen den Menschen die auf El Hierro leben.

    Habe den Blogg die ganze Zeit gelesen ,hatte aber Urlaub.
    Ätna ist wieder aktiv,es wird ein größerer Ausbruch erwartet.
    LG Iris

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  10. Guten Moregen allerseits
    Geren möchte ich Euch darauf aufmerksam machen, das an der Erruptionstelle Bimssteine oben aufschwimmen.
    http://www.ustream.tv/channel/acn-media
    Gruss
    Carlos

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  11. Hallo Manfred,

    ich wünsche dir Feliz Ano!
    ich verfolge deinen Blog nunmehr täglich, da ich z.z. auf Fuerteventura lebe und danke dir für die aussagekräftigen Informationen. Eine Frage habe ich jedoch; Erdbeben in 11 km Tiefe westlich von Lanzarote??? War das ein Schreibfehler??
    Lg.
    Hasta Pronto
    Lena

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  12. Die Bebentiefe wurde anfangs mit 12 km angegeben (W.B. schreibt ja in seinen News sogar von 11 km) und 2h später auf 30km verändert.
    OK - 30 Km scheinen mir auch im Bereich der Normalität zu liegen.

    VG
    Walter

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  13. Moin,

    es blubberet ordentlich, hin und wieder kommt was Dampfendes mit an die Oberfläche.
    Wie ich das schreib, schwimmen schon wieder Trümmerln auf der Oberfläche...

    @Tobias:
    ...da hast du recht, einige El-Hierro - Stationen erfassen eine ENORME Hebung, nachdem es seit Oktober 2011 (!) ziemlich gleich war...

    Link: http://www.ign.es/ign/resources/volcanologia/html/deformacion.html

    So - was sagt uns das jetzt?!

    --> das "Leuchten":
    Als Chemiker würd ich sagen, es KANN sein, dass da auch Schwefel oder H2S mit Luft verbrennt. Schwefel verbrennt mit blauer Flamme, H2S ebenfalls. Zusammen mit anderen "Zutaten" (Eisen) dürfe es in Richtung Violett-blau gehen.

    Beide Schwefelkomponenten entzünden sich bei 250/270°C mit Luft von selbst.

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  14. Hallo zusammen,
    ich glaube dass diese Seiten (http://www.ign.es/ign/resources/volcanologia/html/deformacion.html
    ) immer noch falsch interpretiert werden.

    Es sind dort keine vertikalen Abweichungen, sondern nur horizontale Abweichungen aufgetragen. Alle weisen die relative Abweichung der Station FRON (Fronterea) zu ihren Nachbarstationen auf, z.B. LPAL (La Palma) oder TN03 (Teneriffa). Schlussfolgerungen auf die vertikale Abweichung ist m.E. ebenso wenig möglich, wie die Ableitung einer Bewegung der Nachbarinseln. Die IEO Meldung von heute sagt zur Deformation u.a.: Leichte Deformation im südlichen Teil der Insel.

    Wenn jemand aktuelle und exakte Daten zur vertikalen Deformation kennt, dann bitte her damit.
    Gruß HPS

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  15. Wer sich an den Erdbebenursachen versuchen will, kann sich ja mal die Beben ab Mag-3 der letzten 5 Jahre vor Mitte 2011 in der Region Kanaren und Madeira anschauen:
    http://www.emsc-csem.org/Earthquake/Map/gmap_kml.php?kml=/Earthquake/kml.php?filter%3Dyes%26start_date%3D2006-06-01%26end_date%3D2011-06-01%26min_lat%3D21.000%26max_lat%3D35.000%26min_long%3D-30%26max_long%3D-9%26min_mag%3D3%26min_intens%3D0%26max_intens%3D8

    Gruß HPS

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