Donnerstag, 27. Oktober 2011

El Hierro Vulkan - keine Ruhe

Der Vulkan gibt keine Ruhe. Wie heute Morgen bereits vermutet gehen die Aktivitäten ohne Unterbrechung weiter. Um 14.02 Uhr wurde wieder die Stärke 3,0 RSk. erreicht. Ein Beben ereignete sich um 15.07 Uhr in nur 9 km Tiefe. Ich denke, daß nun in der Magmakammer ein Umwälzungsprozess einsetzt. Heiße Teile steigen auf und kühlere Massen sinken nach unten. Dabei entstehen die kleineren Erdstöße.
Auch die kumulierte Energiekurve weist seit 23.10.11 steil nach oben. Kein gutes Omen !
Das verfärbte Meereswasser aus dem Süden "die grüne Brühe" zieht weiter um die Insel und wurde bereits an der Küste von Sabinosa (Golfotal) gesichtet.
Nach Meinung von Experten wurden bei dem Vulkanausbruch bisher über 40 Millionen qm³ Lava und Gase ausgestoßen.
Der ROV-Roboter konnte noch keine Nahaufnahmen abliefern, da die Temperatur in Nähe der Eruptionsstelle im Süden bei über 60° liegt und die empfindlichen Sensoren bei Überhitzung zerstört werden. Auch ist die Sicht unter Wasser durch Schwebeteilchen stark eingeschränkt.

Der ROV-Liropus 2000 wird in Texas gebaut und über die schottische Firma Sub-Atlantik in Europa vertrieben. Das Grundgerät ist der Super Mohawk II und modifiziert mit speziellem Zubehör 1,45 Mill. Euro wert. Weltweit wurden bisher 22 Exemplare ausgeliefert. Auch Deutschland verfügt in Kiel über ein ähnliches Gerät. Die US Marine setzt es als Minenräumer ein. Der spanische Liropus 2000 verfügt über 6 Motoren und taucht bis 2000 m Meerestiefe. Außer seinen drei hochauflösenden Kameras misst er Temperatur, Druck und Salzgehalt und kann über seinen Saugrüssel flüssige und gasförmige Proben einsammeln. Mit seinen Greifarmen fasst er wie eine menschliche Hand Gestein- und Lavaproben. Besonders die Ausleuchtung seiner Blickrichtung mit leistungsstarken Lampen von 17000 Lux, das entspricht der Leistung von 17x einer 100 W Glühbirne, macht ihn zum verlängerten Arm am Meeresgrund. Seine Nutzlast (z. B. Lava- und Gesteinsproben) können bis zu 77 kg betragen.
Dieser nun in El Hierro eingesetzte ROV wurde Anfang 2011 an das Institut für Oceanography in Barcelona ausgeliefert und befindet sich jetzt im Ersteinsatz. Bleibt zu hoffen, daß er die hochgesteckten Aufgaben und Ziele auch erfüllen kann.

16 Kommentare:

  1. Um 17.26 gabs sogar ein Beben der stärke 2,8 nach Richter. Interessanterweise in einer Tiefe von nur 12km.
    Bin schon gespannt darauf, wann die Verantwortlichen die nächsten Schritte einleiten, wenn es darum geht, die Sicherheit der Bewohner von El Hierro zu wahren.
    Grüße, Günther P.

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  2. Gibts denn nirgends Roboter der so viele Hitze aushält? Als in Amerika diese Pipline defekt war hatten die super Roboter. Kann man die nicht ausleihen?
    Josch

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  3. Heute ist doch diese Bürgerversammlung mal sehen was dabei rauskommt. Ich glaube da kommt nichts dabei raus.
    Josch

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  4. Wenn der Maßstab geändert wird, sieht die Kurve ja steiler aus.
    HPS

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  5. http://www.jungewelt.de/2011/10-28/031.php
    "28.10.2011 / Ausland / Seite 7Inhalt
    Tanz auf dem Vulkan
    Eruptionen vor Kanarischen Inseln. Wenige Kilometer entfernt lagert Atommüll. Spanische Behörden mauern
    Von Arturo Romero, Teneriffa
    Der neu entstandene Vulkan vor der Küste der Kanareninsel El Hierro ist erneut ausgebrochen. Wie die Nachrichtenagentur Europa Press am Donnerstag meldete, bestätigte Joan Martí vom wissenschaftlichen Forschungsinstitut CSIC, daß ein Schiff des Spanischen Instituts für Ozeanographie (IEO) am Mittwoch in einer Tiefe von 200 Metern unter dem Meeresspiegel eine Eruption festgestellt hat, bei der 40 Millionen Kubikmeter »oder sogar etwas mehr« Magma ausgetreten sein dürften.

    Seit Mitte Juli verzeichnen die Behörden südlich der Insel eine zunehmende Bebentätigkeit, nachdem der Vulkan mit einem Durchmesser von 700 Metern und einer Höhe von 100 Metern entstanden war. Der Durchmesser des Kraters wird mit 120 Metern angegeben, ist allerdings bislang nicht sichtbar, da sich dieses Naturschauspiel vor der Küste El Hierros unterhalb der Meeresoberfläche vollzieht. Zahlreiche Wissenschaftler beobachten das Geschehen, mehrfach wurden Anwohner vorsorglich evakuiert und der Hafen der Insel zeitweilig geschlossen.

    Nun jedoch rückt eine von Menschen gemachte Gefahr in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Etwa 20 Kilometer von der Küste und nur wenige Kilometer von dem neuen Vulkan entfernt wurde bis 1982 radioaktiver Müll versenkt, wie sich Anwohner bis heute erinnern. Umweltaktivisten hatten damals heftig dagegen protestiert und Aktionen organisiert. Eine solche Versenkung radioaktiven Mülls in die Tiefen des Meeres gehörte damals noch zu den zugelassenen Entsorgungsmethoden und wurde erst 1994 verboten. Riesige Atommüllager unter Wasser aus dieser Zeit befinden sich beispielsweise an der Pazifikküste der USA und auch etwa 700 Kilometer nordwestlich der spanischen Küste, wo auch die OECD-Staaten über Jahre hinweg ihren Müll unter anderem mit Hilfe des holländischen Frachters »Scheldeborg« entsorgten. Weltweit gibt es solche Entsorgungspunkte in den Tiefen des Meeres, zumeist vergessen und ohne Kontrolle.

    Gegenüber der auf den Kanarischen Inseln erscheinenden deutschsprachigen Zeitung Kanaren Express wollten sich lediglich die damals beteiligten Umweltaktivisten an das genaue Geschehen vor El Hierro erinnern. Das spanische Büro für nukleare Sicherheit teilte auf Anfrage mit, daß es keine Kenntnisse über eine solche Entsorgung habe, und auch das Deutsche Amt für Strahlenschutz wollte nichts von solchen Fässern wissen. Eine Sprecherin des 1984 gegründeten spanischen Staatsunternehmens ENRESA, das für die Verwaltung radioaktiver Abfälle zuständig ist, wies gegenüber junge Welt jede Verantwortung zurück: »Für die alten Praktiken ist unser Unternehmen nicht zuständig.« Auch eine Pressesprecherin der OECD in Paris ließ verlauten, daß sie nichts von einer radioaktiven Entsorgung im Atlantik in den 70er und 80er Jahren wisse. Die Regierung der zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln verweigerte jede Stellungnahme.

    Doch die Lagerstätten sind den Umweltaktivisten durchaus bekannt, und sie wehren sich gegen das Vergessen, wie Julian Cruz, ein Experte der Umweltschutzorganisation Ben Magec auf Teneriffa, bestätigt. Das unkontrollierte Verrotten der Fässer mit dem tödlichen Inhalt stelle eine permanente Gefahr für das Leben in diesen Gebieten dar und könne über die Nahrungskette auch Menschen in anderen Regionen der Welt erreichen. Welche Folgen die vorzeitige Zerstörung der Behälter durch Naturgewalten nach sich zieht, könne sicherlich nur am Einzelfall geklärt werden. Aber dafür müßten solche Lagerstätten, wenn man sie schon nicht mehr beseitigen kann, unter entsprechender Kontrolle stehen. Das aber muß bezweifelt werden, wenn die dafür zuständigen Organisationen und Behörden sogar deren Existenz bestreiten."

    So etwas "findet" man zufällig - informiert wird offiziell nicht!
    Petra

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  6. Guten Abend!

    Viele sprechen von Verschwörungstheorie oder Schwachsinn oder Lügen oder es wird abgestritten wenn man von den nuklearen Abfällen spricht rund um die kanarischen Inseln, aber wenn man sich auf die Suche macht, wird man sehr wohl fündig. Hier ein Beispiel eines Berichtes aus einem Buch von 1993:

    http://books.google.com/books?id=lAwAAAAAMBAJ&lpg=PA13&ots=ASIomYQnWN&dq=disposal%20of%20radioactive%20waste%20canary%20island&hl=de&pg=PA13#v=onepage&q&f=false

    Scheinbar ist da doch was wahres dran?

    liebe Grüße
    Franky
    forumteneriffa.de

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  7. Manfred Betzwieser27. Oktober 2011 um 22:00

    Hallo Petra,
    danke für Deinen Kommentar.
    Nimm bitte per Mail(Adresse rechts) mit mir Kontakt auf.
    Gruß
    Manfred

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  8. Hallo Herr Betzwieser
    Was wissen sie über das Thema was petra angeschnitten hat?
    Sie haben doch mehr wissen über El Hierro als alle andere
    Gruß
    Josch

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  9. Als Hinweis: Die auf der Webseite der IGN ausgewiesenen Erdbeben werden nur ab M1.5 angegeben. Kleinere Beben werden dort nicht veröffentlicht. Grade von den kleineren Beben dürfte es hunderte weitere geben.

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  10. Guten Morgen

    Ramon Margalef ist gerade im Osten von El Hierro unterwegs

    http://www.marinetraffic.com/ais/de/default.aspx?level0=100

    liebe Grüße
    Franky
    forumteneriffa.de

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  11. Zum Thema Atommüll vor El Hierro: Das ist die schwachsinnigste Panikmache in diesem Jahr! Hut ab!

    Gruß aus Teneriffa
    H. M.

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  12. Horst, aus der nähe von Berlin28. Oktober 2011 um 11:35

    Danke,

    für die guten Beiträge. Wir waren schon so oft auf der Insel, daß schöne Golftal und wollte doch im Januar wieder kommen,,,und im Süden baden,,und,,
    Danke!

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  13. Panikmache? Schon komisch, dass nun laufend Berichte über diese Aktion aus dem Netz auftauchen, zB. hier:

    http://www.heraldscotland.com/sport/spl/aberdeen/74-000-tonnes-of-waste-in-atlantic-uk-tops-list-of-nuclear-dumpers-1.389822

    Ein Bericht aus dem Jahre 1997

    Grüße
    Franky

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  14. Selbstverständlich ist das dumme Panikmache! Gefährlicher ist es eine alte Armbanduhr mit Leuchtziffern am Handgelenk zu tragen! Oder sich einmal im Jahr röntgen zu lassen. Nicht einmal in 100.000 Jahren gelangen diese radioaktiven Substanzen in den Nahrungskreislauf, auch wenn die Fässer komplett ihren Stahlmantel verloren haben!

    Kopfschüttelnde Grüße aus Teneriffa Harald M.

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  15. Harald, mir ist sicher nicht nach Panikmache.

    Aber gesetztenfalls (niemand weis wo der Dreck liegt) der maritime Vulkan wird doch stärker und größer und plötzlich fliegen Dir die Fässer über Wasser um die Ohren? Dann wär es nicht mehr im großen Atlantik, sondern wieder in der Atmosphäre...

    Alles Theorie, aber trotzdem ein absolutes "no-go" in einem Gebiet wo es nur so von schlummernden maritimen Vulkanen wimmelt den Dreck zu entsorgen....

    Aber egal, ich Bild mir meine Meinung und werde in Zukunft nurmehr stiller Mitleser sein, will ja keine Panik machen

    schönes Wochenende
    Franky

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  16. Hallo Franky,
    ich wollte nicht Dich als Panikmacher bezeichnen. Nur die Medien, die im alten Bildzeitungsstil agieren (Ohne jegliches Grundwissen!). Wenn in 2000 bis 4000 m Tiefe eine Explosion stattfinden würde, die die Müllfässer an die Oberfläche katapultieren würden, dann würde durch die Explosionswucht eine globale Katastrophe stattfinden. Da machen dann Plutonium und andere hochgiftige Substanzen auch nichts mehr aus...

    Viele Grüße
    Harald

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